Comcom: Regeln für Mobilfunkauktion aufgeweicht
Die Eidgenössische Kommunikationskommission Comcom hat im Nachhinein ihre eigenen Regeln für die Mobilfunkauktion aufgeweicht. Diese war im vergangenen Monat über die Bühne gegangen.
Nun erlaubt die Comcom, dass Sunrise, Swisscom und Orange den Auktionspreis in Raten zahlen können. Noch in der Ausschreibung der Auktionsregeln hatte die Comcom eine Bezahlung des gesamten Preises innert 30 Tagen nach Konzessionserteilung verlangt. Der Betrag sei in einem Mal zu entrichten, hatte es gemäss SDA geheissen.
Insgesamt brachte die Versteigerung aller Mobilfunkfrequenzen einen Betrag von 996.3 Millionen Franken ein. Am meisten davon muss Sunrise bezahlen: 482 Millionen Franken. Auf die Swisscom entfallen 360 Millionen und auf Orange 155 Millionen Franken.
Tranchenzahlungen angeboten
Der Comcom-Präsident Marc Furrer hatte bereits an der Medienkonferenz durchblicken lassen, zu allfälligen Ratenzahlungen des Auktionspreises Hand bieten zu wollen. Am 2. März hat Sunrise ein Angebot für gestaffelte Zahlung erhalten. Sie müsse innerhalb von 30 Tagen nach der Vergabe der Konzessionen 289 Millionen Franken überweisen. Dies steht im Sunrise-Geschäftsbericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Weitere 105 Millionen Franken wären bis Ende Juni 2015 fällig und die restlichen 110 Millionen Franken bis Ende 2016.
Kritik an Raten
Die Möglichkeit für Ratenzahlungen gelte nicht nur für Sunrise, sondern auch für Swisscom und Orange, sagte Furrer am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA: «Wir behandeln alle drei Anbieter gleich». Orange reagierte dennoch nicht erfreut. Man sei erstaunt, dass nach Abschluss der Auktion von Tranchenzahlungen die Rede ist und somit die Auktionsregeln nachträglich materiell zu Gunsten von Sunrise geändert würden, sagte Sprecherin Therese Wenger gemäss SDA.
Marc Furrer meinte, es sei auch volkswirtschaftlich sinnvoll, wenn man einen Teil des Preises erst zahlen könne, wenn die Konzessionen in Kraft treten würden. Dann hätten die Anbieter die Gelder frei für Investitionen in den Netzausbau. Über die Ratenzahlungen sei aber noch nichts entschieden. Der Entscheid falle, wenn die Konzessionen ausgestellt seien. Das dürfte vielleicht in einem oder zwei Monaten der Fall sein.