Blick doch nicht so verschnupft
Medienhaus Ringier erwartet für 2000 markante Umsatz- und Gewinnsteigerung und ein weniger rosiges 2001
Medienhaus Ringier erwartet für 2000 markante Umsatz- und Gewinnsteigerung und ein weniger rosiges 2001Von Daniel Schifferle Geringere Auflagenverluste als erwartet für das Flaggschiff Blick, ausgezeichnete Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Jahr 2000 und verbesserte Perspektiven im Auslandgeschäft: Das Medienhaus Ringier schaut auf ein gutes Jahr zurück, erwartet aber für 2001 eine Verlangsamung des Wachstums.
Das Geschäftsjahr 2000 endet beim Medienhaus Ringier mit einem markanten Schritt. Nur zwei Jahre nach dem Amtsantritt von Marco Solari als Stellvertreter von Konzernchef Michael Ringier wird die Geschäftsleitung bereits wieder reorganisiert. Der Grund: Solari wurde zum operativen Präsidenten des Filmfestivals von Locarno berufen. Dies gab Michael Ringier am diesjährigen Herbst-Pressegespräch offiziell bekannt.
Neuer Stellvertreter des Konzernchefs ist Martin Werfeli, der gleichzeitig seine bisherigen Aufgaben als Leiter Finanzen und Zeitungen behält. Aber auch Solari, der künftig noch zwei bis drei Wochentage in Zürich sein wird, bleibt dem Medienhaus Ringier erhalten.
Er ist künftig auf Konzernstufe zuständig für den Bereich Marketing und die Betreuung der Key-Accounts. Folgen hat die neue Philosophie der Geschäftsleitung – nur noch die operativen Bereiche sind darin vertreten – auch für Jacques Pilet; er scheidet aus der Konzernleitung aus. Neu wird er den Stabsbereich «Medienentwicklung» leiten und sich dort um neue Projekte kümmern.
Blick leidet weniger unter Gratiszeitungen als der Tagi
Erfreuliche Aussichten gab Michael Ringier für das laufende Geschäftsjahr bekannt. Beim Umsatz und vor allem beim Gewinn sei dieses Jahr mit einer markanten Steigerung zu rechnen, die er aber noch nicht genauer belegen wollte. Nicht mehr so rosig sind hingegen die Aussichten für das folgende Jahr, immerhin rechnet Finanzchef Martin Werfeli für 2001 «mindestens mit einem operativen Ergebnis in der Grössenordnung des laufenden Jahres».
Besonders gut entwickelte sich in diesem Jahr die Blick-Gruppe. So habe der Blick unter allen Zeitungen der Schweiz das grösste Anzeigenwachstum erzielt, und, die wohl wichtigste Überraschung, das Ringier-Flaggschiff habe im Umfeld der neuen Pendlerzeitungen «nur» gerade zwischen 3000 und 5000 Exemplaren Auflage verloren.
Das ist weit weniger als der Tages-Anzeiger, für den Kurt W. Zimmermann kürzlich in einem Interview mit der HandelsZeitung Verluste in der Grössenordnung von 10000 Exemplaren ankündigte. «Trotzdem ist die Zeit für eine Entwarnung aber noch zu früh», sagte Michael Ringier. Für eine endgültige Antwort müsse man die Entwicklungen in den nächsten Jahren abwarten.
Optimistisch gab sich Ringier für die meisten Titel seines Unternehmens. Besonders lobende Worte bekamen dimanche.ch und die Tessiner Gratis-Sonntagszeitung Il Caffè, die bereits im ersten Jahr schwarze Zahlen schreibe. Auch im Auslandgeschäft habe sich die Situation verbessert. Dies dank Straffung der Geschäftseinheiten und besserer Konjunktur. Als weniger erfreuliche Ausnahmen nannte Ringier die Situation in der Westschweiz, wo der Anzeigenmarkt besser laufen dürfte, sowie die Glückspost, die mit Auflagenverlusten kämpfe.
Enttäuscht wurde, wer am Pressegespräch die Ankündigung eines schnellen Endes von «Täglich ran» auf Sat 1 erwartete, wie die SonntagsZeitung kürzlich vermutete. «Wir werden auf alle Fälle bis Juni 2001 durchhalten», betonte Michael Ringier. Die Sendung sei bezüglich Zuschauerzahlen zwar noch nicht dort, wo man hin wolle, aber man sei auch nicht «dermassen weit weg vom Ziel». Einmal mehr erinnerte Ringier daran, dass Fernsehen mehr Zeit und Geduld brauche, als oft angenommen.
Das Geschäftsjahr 2000 endet beim Medienhaus Ringier mit einem markanten Schritt. Nur zwei Jahre nach dem Amtsantritt von Marco Solari als Stellvertreter von Konzernchef Michael Ringier wird die Geschäftsleitung bereits wieder reorganisiert. Der Grund: Solari wurde zum operativen Präsidenten des Filmfestivals von Locarno berufen. Dies gab Michael Ringier am diesjährigen Herbst-Pressegespräch offiziell bekannt.
Neuer Stellvertreter des Konzernchefs ist Martin Werfeli, der gleichzeitig seine bisherigen Aufgaben als Leiter Finanzen und Zeitungen behält. Aber auch Solari, der künftig noch zwei bis drei Wochentage in Zürich sein wird, bleibt dem Medienhaus Ringier erhalten.
Er ist künftig auf Konzernstufe zuständig für den Bereich Marketing und die Betreuung der Key-Accounts. Folgen hat die neue Philosophie der Geschäftsleitung – nur noch die operativen Bereiche sind darin vertreten – auch für Jacques Pilet; er scheidet aus der Konzernleitung aus. Neu wird er den Stabsbereich «Medienentwicklung» leiten und sich dort um neue Projekte kümmern.
Blick leidet weniger unter Gratiszeitungen als der Tagi
Erfreuliche Aussichten gab Michael Ringier für das laufende Geschäftsjahr bekannt. Beim Umsatz und vor allem beim Gewinn sei dieses Jahr mit einer markanten Steigerung zu rechnen, die er aber noch nicht genauer belegen wollte. Nicht mehr so rosig sind hingegen die Aussichten für das folgende Jahr, immerhin rechnet Finanzchef Martin Werfeli für 2001 «mindestens mit einem operativen Ergebnis in der Grössenordnung des laufenden Jahres».
Besonders gut entwickelte sich in diesem Jahr die Blick-Gruppe. So habe der Blick unter allen Zeitungen der Schweiz das grösste Anzeigenwachstum erzielt, und, die wohl wichtigste Überraschung, das Ringier-Flaggschiff habe im Umfeld der neuen Pendlerzeitungen «nur» gerade zwischen 3000 und 5000 Exemplaren Auflage verloren.
Das ist weit weniger als der Tages-Anzeiger, für den Kurt W. Zimmermann kürzlich in einem Interview mit der HandelsZeitung Verluste in der Grössenordnung von 10000 Exemplaren ankündigte. «Trotzdem ist die Zeit für eine Entwarnung aber noch zu früh», sagte Michael Ringier. Für eine endgültige Antwort müsse man die Entwicklungen in den nächsten Jahren abwarten.
Optimistisch gab sich Ringier für die meisten Titel seines Unternehmens. Besonders lobende Worte bekamen dimanche.ch und die Tessiner Gratis-Sonntagszeitung Il Caffè, die bereits im ersten Jahr schwarze Zahlen schreibe. Auch im Auslandgeschäft habe sich die Situation verbessert. Dies dank Straffung der Geschäftseinheiten und besserer Konjunktur. Als weniger erfreuliche Ausnahmen nannte Ringier die Situation in der Westschweiz, wo der Anzeigenmarkt besser laufen dürfte, sowie die Glückspost, die mit Auflagenverlusten kämpfe.
Enttäuscht wurde, wer am Pressegespräch die Ankündigung eines schnellen Endes von «Täglich ran» auf Sat 1 erwartete, wie die SonntagsZeitung kürzlich vermutete. «Wir werden auf alle Fälle bis Juni 2001 durchhalten», betonte Michael Ringier. Die Sendung sei bezüglich Zuschauerzahlen zwar noch nicht dort, wo man hin wolle, aber man sei auch nicht «dermassen weit weg vom Ziel». Einmal mehr erinnerte Ringier daran, dass Fernsehen mehr Zeit und Geduld brauche, als oft angenommen.