Bilan startet mit neuem Elan
Das Westschweizer Wirtschaftsmagazin präsentiert sich nach einer gründlichen Renovation neu
Das Westschweizer Wirtschaftsmagazin präsentiert sich nach einer gründlichen Renovation neuVon Christophe Büchi Das welsche Wirtschaftsmagazin Bilan aus dem Hause Edipresse erscheint Ende dieses Monats in einer neuen Aufmachung und mit einem neuen Konzept. Der neue Chefredaktor Alain Jeannet will aus seiner Monatszeitschrift wieder das Referenzobjekt par excellence des welschen Wirtschaftsjournalismus machen.
Die Zeiten, als die welsche Bilanz-Schwester Bilan allein auf weiter Flur in einem dürren welschen Wirtschaftspressewald stand, sind vorbei. Zwischen den Bäumen wurde viel Jungwald gepflanzt. Das frühere Börsenblatt L’Agefi hat sich zu einer richtigen Wirtschaftstageszeitung, ja so-gar zur einzigen täglich erscheinenden Wirtschaftszeitung der Schweiz gemausert; und dank einem sehr erfolgreichen Going Public hat Verleger Alain Fabarez heute Geld wie Heu.
Nicht umsonst plant er, demnächst ein Monatsmagazin zu lancieren. Da ist aber auch das PME Magazine aus der Gruppe Handelszeitung (PME = KMU = Kleine und Mittlere Unternehmen), das unter dem neuen Chefredaktor François Schaller Ambitionen entwickelt. Dann hat auch das Ringier-Wochenmagazin L’Hebdo seinen Wirtschaftsteil stark ausgebaut. Und die Tageszeitung Le Temps, hinter der potente welsche Wirtschaftsvertreter wie der Genfer Privatbankier Bénédict Hentsch und die Sandoz-Familienstiftung stehen, betrachtet die Wirtschaft ohnehin als ihr Jagdrevier.
Für Bilan ist also die Zeit gekommen, wieder einmal ein Halali zu blasen. Der neue Chefredaktor Alain Jeannet, der Max Mabillard abgelöst hat, erläutert der WerbeWoche die Stossrichtung: «Wir werden weiterhin ein Haut-de-gamme-Magazin machen. Gleichzeitig wollen wir aber näher an die Leser heran und auch moderner auftreten. Zudem geht es mir darum, dass wir prospektiv denken und vermehrt praktische Informationen anbieten.»
Der Fürst kontert die Attacken auf seinen Finanzplatz
Was dies konkret bedeutet, erkennt man in der Bilan-Ausgabe, die am 31. Mai erscheint. In einem ersten Abschnitt unter dem Titel «Acteurs & Tendances»
wird makroökonomischer Wirtschaftsjournalismus betrieben. Die Juninummer kommt unter anderem mit einem grossen Report über die besten welschen Arbeitgeber daher, der auf einer Umfrage in 800 Unternehmen beruht. Ausserdem enthält sie ein Interview mit dem Fürsten von Liechtenstein in Sachen Finanzplatz Ländle.
Im Magazinteil «Entreprendre» geht es von der Makro- zur Mikroökonomie. Hier wird das Geschehen auf Unternehmensebene beleuchtet. Da kann man beispielsweise lesen, wie die im Papierhandel tätige Firma Baumgartner einen Unfriendly Take-over des Raiders Asher Edelman abwehren will. Oder wie sich die Telecomrechnung in einem Unternehmen senken lässt.
Der Teil «Idées fortes» ist der intellektuellen Auseinandersetzung um wirtschaftliche Fragen vorbehalten. Der wissenschaftliche Berater von Ares-Serono äussert sich beispielsweise zur New Economy. Und der Logitech-Chef Daniel Borel hat hier seine regelmässige Rubrik.
Grosse Anstrengungen unternehmen die neuen Bilan-Mächtigen im Bereich Internet. Der Teil «E-Bilan» kommt mit einem wuchtigen «Who’s who.ch»: 100 Personen, die im welschen E-Business eine Schlüsselrolle spielen, werden porträtiert. In einem letzten Teil, ganz anglophil mit «My Bilan» überschrieben, wird schliesslich etwas Lifestyle ausgebreitet. Hier geht es um Geld, Karriere und Genuss.
Da liest man über die sieben Traumvillen, die in der Romandie zur Zeit zu erstehen sind, und ähnliches mehr. Jeannet: «Die welsche Wirtschaftspresse ist ein kleines Segment. Wenn man Erfolg haben will, muss man einen bunten Themencocktail bieten, in dem eben auch Lifestylefragen enthalten sein müssen.»
Die Auflage von Bilan soll steil abheben
Das neue Bilan tischt mit 208 Seiten inklusive 75 Werbeseiten dick auf. In den besten Zeiten verkaufte Bilan an die 23000 Exemplare, heute liegt die Auflage bei 20000. Nach einigen Jahren der Stagnation – das PME Magazine lässt grüssen – soll nun die Auflagenkurve wieder nach oben gebogen werden.
Jeannet will darum die Zusammenarbeit mit Bilanz aktivieren, obwohl das neue Erscheinungsbild eher vom alten Bilan-Bilanz-Konzept abrückt. Letzteres hat seinen guten Grund. «Im Gegensatz zu den Deutschschweizer Medien, die sich stärker spezialisieren können, muss eine welsche Wirtschaftszeitschrift als ‹généraliste› auftreten», erklärt Jeannet. Als früherer Ringier-Pionier im Fernen Osten ist er ja auch mit den Zürcher Verhältnissen bestens vertraut.
Die Zeiten, als die welsche Bilanz-Schwester Bilan allein auf weiter Flur in einem dürren welschen Wirtschaftspressewald stand, sind vorbei. Zwischen den Bäumen wurde viel Jungwald gepflanzt. Das frühere Börsenblatt L’Agefi hat sich zu einer richtigen Wirtschaftstageszeitung, ja so-gar zur einzigen täglich erscheinenden Wirtschaftszeitung der Schweiz gemausert; und dank einem sehr erfolgreichen Going Public hat Verleger Alain Fabarez heute Geld wie Heu.
Nicht umsonst plant er, demnächst ein Monatsmagazin zu lancieren. Da ist aber auch das PME Magazine aus der Gruppe Handelszeitung (PME = KMU = Kleine und Mittlere Unternehmen), das unter dem neuen Chefredaktor François Schaller Ambitionen entwickelt. Dann hat auch das Ringier-Wochenmagazin L’Hebdo seinen Wirtschaftsteil stark ausgebaut. Und die Tageszeitung Le Temps, hinter der potente welsche Wirtschaftsvertreter wie der Genfer Privatbankier Bénédict Hentsch und die Sandoz-Familienstiftung stehen, betrachtet die Wirtschaft ohnehin als ihr Jagdrevier.
Für Bilan ist also die Zeit gekommen, wieder einmal ein Halali zu blasen. Der neue Chefredaktor Alain Jeannet, der Max Mabillard abgelöst hat, erläutert der WerbeWoche die Stossrichtung: «Wir werden weiterhin ein Haut-de-gamme-Magazin machen. Gleichzeitig wollen wir aber näher an die Leser heran und auch moderner auftreten. Zudem geht es mir darum, dass wir prospektiv denken und vermehrt praktische Informationen anbieten.»
Der Fürst kontert die Attacken auf seinen Finanzplatz
Was dies konkret bedeutet, erkennt man in der Bilan-Ausgabe, die am 31. Mai erscheint. In einem ersten Abschnitt unter dem Titel «Acteurs & Tendances»
wird makroökonomischer Wirtschaftsjournalismus betrieben. Die Juninummer kommt unter anderem mit einem grossen Report über die besten welschen Arbeitgeber daher, der auf einer Umfrage in 800 Unternehmen beruht. Ausserdem enthält sie ein Interview mit dem Fürsten von Liechtenstein in Sachen Finanzplatz Ländle.
Im Magazinteil «Entreprendre» geht es von der Makro- zur Mikroökonomie. Hier wird das Geschehen auf Unternehmensebene beleuchtet. Da kann man beispielsweise lesen, wie die im Papierhandel tätige Firma Baumgartner einen Unfriendly Take-over des Raiders Asher Edelman abwehren will. Oder wie sich die Telecomrechnung in einem Unternehmen senken lässt.
Der Teil «Idées fortes» ist der intellektuellen Auseinandersetzung um wirtschaftliche Fragen vorbehalten. Der wissenschaftliche Berater von Ares-Serono äussert sich beispielsweise zur New Economy. Und der Logitech-Chef Daniel Borel hat hier seine regelmässige Rubrik.
Grosse Anstrengungen unternehmen die neuen Bilan-Mächtigen im Bereich Internet. Der Teil «E-Bilan» kommt mit einem wuchtigen «Who’s who.ch»: 100 Personen, die im welschen E-Business eine Schlüsselrolle spielen, werden porträtiert. In einem letzten Teil, ganz anglophil mit «My Bilan» überschrieben, wird schliesslich etwas Lifestyle ausgebreitet. Hier geht es um Geld, Karriere und Genuss.
Da liest man über die sieben Traumvillen, die in der Romandie zur Zeit zu erstehen sind, und ähnliches mehr. Jeannet: «Die welsche Wirtschaftspresse ist ein kleines Segment. Wenn man Erfolg haben will, muss man einen bunten Themencocktail bieten, in dem eben auch Lifestylefragen enthalten sein müssen.»
Die Auflage von Bilan soll steil abheben
Das neue Bilan tischt mit 208 Seiten inklusive 75 Werbeseiten dick auf. In den besten Zeiten verkaufte Bilan an die 23000 Exemplare, heute liegt die Auflage bei 20000. Nach einigen Jahren der Stagnation – das PME Magazine lässt grüssen – soll nun die Auflagenkurve wieder nach oben gebogen werden.
Jeannet will darum die Zusammenarbeit mit Bilanz aktivieren, obwohl das neue Erscheinungsbild eher vom alten Bilan-Bilanz-Konzept abrückt. Letzteres hat seinen guten Grund. «Im Gegensatz zu den Deutschschweizer Medien, die sich stärker spezialisieren können, muss eine welsche Wirtschaftszeitschrift als ‹généraliste› auftreten», erklärt Jeannet. Als früherer Ringier-Pionier im Fernen Osten ist er ja auch mit den Zürcher Verhältnissen bestens vertraut.