Basler rüsten gegen Zürcher Pendlerblätter

BaZ baut Baslerstab aus, stellt Basler Woche ein und fährt mit dem Gratisblatt im öffentlichen Verkehr mit

BaZ baut Baslerstab aus, stellt Basler Woche ein und fährt mit dem Gratisblatt im öffentlichen Verkehr mitNun ist es definitiv: Die Basler Mediengruppe (BMG) stellt einen ihrer beiden Gratistitel, die stark defizitäre Basler Woche (BaWo), am 29. Juni ein und baut im Gegenzug den Baslerstab ab 1. September redaktionell aus. Die BMG hofft, so auf die Konkurrenz der Pendlerzeitungen 20 Minuten und Metropol, die beide im Herbst auch nach Basel (und Bern) kommen wollen, gewappnet zu sein.Das neue Gratisblatt soll in Basel von Montag bis Freitag mit einer Auflage von 80000 Exemplaren an alle Haushalte der Stadt per Frühzustellung verteilt werden, weitere 20000 Exemplare werden an 100 Haltestellen regionaler Verkehrsbetriebe aufgelegt.
Mittwochs und freitags ist zudem wie bisher eine Regio-Ausgabe mit 95000 Exemplaren geplant, die in fast alle Haushalte des Baselbiets verteilt wird. Jahrelang hatte der Baslerstab in der Stadt eine Samstagausabe und jenseits der Grenze eine vierzehntägliche Ausgabe für Südbaden. Beides wird nun gemäss Daniel Sommer, Leiter Verlage Basel in der BMG-Konzernleitung, eingestellt.
Das neue Blatt im Zeitungsformat enthält auf elf Seiten (40 Prozent des Umfanges) aktuelle Kurzinfos, Service und Radio- und TV-Programme. Die Redaktion mit Chefredaktor Luc Bürgin (bisher stellvertretender BaWo-Chefredaktor) besteht aus elf Personen. Der bisherige BaWo-Chefredaktor, Walter Schäfer, übernimmt bei der BMG den Konzernbereich Kommunikation/Human Resources, BaWo-Verlagsleiter Matthias Hugenschmidt erhält eine noch nicht näher umschriebene «leitende Funktion» im Bereich Verlage Basel.
Keine Änderungen erfährt der Baslerstab bei den Inseratetarifen. Regionale Anzeigen werden von der Crew unter Verlagsleiter Daniel Weick selbst akquiriert, nationale hingegen laufen über die Publicitas.
Trotz der neuen Gratiskonkurrenz unternehmen die zwei anderen Zeitungen in der Region Basel, die Basellandschaftliche Zeitung (bz, 26100 Exemplare) und die Volksstimme (8100 Exemplare), derzeit nichts. Für bz-Verleger Mathis Lüdin ist die Frühzustellung aus finanziellen Gründen kein Thema, an einer Übernahme der Volksstimme wäre er hingegen interessiert. Laut Volksstimme-Mitverleger Robert Bösiger steht diese nicht zum Verkauf. Markus Knöpfli

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