Zu guter Letzt: Youtubes Meinungsfreiheit macht Ferien in Brasilien

Ein Gericht hat in Brasilien die Festnahme des ranghöchsten Google-Managers des Landes angeordnet. Der Grund war ein Streit um ein Video auf der Internetplattform Youtube.  

In einem Video wird ein Kandidat für die Bürgermeisterwahl in der Stadt Campo Grande in zwei Videos auf Youtube verunglimpft. Die Google-Tochter Youtube habe das Video nicht entfernt. Dies erklärte das Gericht gemäss SDA am Dienstag. Damit werde brasilianisches Recht verletzt. Da Google nicht verantwortlich sei für Inhalte der Videoplattform, hat der Konzern Berufung eingelegt. Die Berufung wurde zurückgewiesen.

Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass Google wegen Beschimpfung auf Youtube vor Gericht zitiert wird. Vor zehn Tagen hatte ein Wahlgericht im nordöstlichen Bundesstaat Paraiba laut SDA ein ähnliches Urteil gegen Google-Direktor Edmundo Balthazar gefällt. Er habe sich  geweigert, ein Video zu sperren, in dem ein Bürgermeisterkandidat als «Esel» bezeichnet wurde. Google legte Berufung ein und erhielt Recht.

Am 7. Oktober findet laut SDA die erste Runde der Kommunalwahlen in mehr als 5000 brasilianischen Städten statt. Bis dahin sollten sich die Kandidaten wohl sagen: «Meinungsfreiheit ist, wenn man trotzdem lacht». Denn «hasta la vista, Google» hatte offenbar auf den Konzern bislang keine grosse Wirkung – auch auf Portugiesisch nicht.

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