«Die Schweiz lernt…»: Caritas und One Marketing sensibilisieren
Mit der Kampagne «Die Schweiz lernt…» weisen Caritas Schweiz und One Marketing darauf hin, dass es Menschen gibt, deren Lebensrealitäten schon vor der Pandemie geprägt waren von Ängsten, Verzicht und sozialer Isolation – und sich ihre prekäre Situation durch Corona noch weiter verschärft.
Armut in der reichen Schweiz wird noch immer tabuisiert. Betroffene leiden unter Stigmatisierung und Diskriminierung, denn nicht selten wird ihnen Selbstverschulden und Trägheit unterstellt. Dass Caritas Schweiz gerade jetzt mit diesem schwierigen Thema an die Öffentlichkeit gelangt, ist kein Zufall: Corona verschärft die Armut in der Schweiz drastisch. Plötzlich kennt jeder von uns jemanden, der seinen Job aufgrund der harten Massnahmen verloren hat oder sich mit der Kurzarbeitsentschädigung noch knapp über Wasser halten kann. Wer aber vorher schon nicht auf Rosen gebettet war, dem droht die Krise das Genick zu brechen. Die Caritas federt den existenziellen Druck mit ihren vielseitigen Hilfeleistungen wie den finanziellen Überbrückungshilfen, den Caritas-Märkten oder den Sozial- und Schuldenberatungen ab.
Bezug zwischen Schutzmassnahmen und Bürde
In der Kampagne schlägt One Marketing überraschend, emotional und aktualitätsbezogen den Bogen zwischen den auferlegten Schutzmassnahmen des BAG und der Bürde armutsbetroffener Menschen in der Schweiz. Wie schwer wiegt der Verzicht auf Grossanlässe für Lars, wenn er sich sowieso kein Ticket hätte leisten können? Und was kann der Mindestabstand Roberto noch anhaben, dessen Freunde sich schon vor langer Zeit von ihm distanzierten?
Um die Persönlichkeiten der Armutsbetroffenen zu schützen, nutzte die Agentur für die Portraits bewusst die Bilddatenbank Getty Images. Sie sollen stellvertretend für die über 1,2 Millionen Menschen in der Schweiz stehen, die schon vor Corona am Existenzminimum lebten und wegen der schmerzhaften Stigmatisierung ihre Identität nicht preisgeben möchten.
Spenden-Kampagne soll aufrütteln
Die Kampagne «Die Schweiz lernt…» soll aufrütteln, zur Solidarität aufrufen und Spenden für die Armutsbekämpfung in der Schweiz generieren. Um die Werbemittel der Non-Profit-Organisation zu bündeln, konzentrieren sich die Out-of-Home-Massnahmen auf den Pendlerverkehr in den Ballungszentren Basel, Bern, Genf, Lausanne, Luzern und Zürich.
Umgesetzt wurden E-Boards, E-Panels, ÖV-Screens, Tramhänger, Mailing, Inserate, Display Ads, Social Media Ads und die Landingpage Caritas.ch/corona. Die Kampagne startete am Montag und läuft bis zum 20. Dezember 2020.
Verantwortlich bei Caritas Schweiz: Elisabeth Karagiannis, Reto Urech, Stefan Gribi, Nicole Lehnherr. Verantwortlich bei One Mmarketing LSA: Ruth Wagner, Stephanie Ramseier.