Swiss IGF gründet Verein für digitale Governance
Seit zehn Jahren bietet das Swiss Internet Governance Forum (Swiss IGF) eine Plattform für den Austausch zu digitalpolitischen Themen. Nun erhält die Initiative mit der Gründung des Vereins «Swiss Internet & Digital Governance» eine eigene Struktur – unterstützt vom Bundesamt für Kommunikation Bakom und der Stiftung Mercator Schweiz.
Das Swiss IGF wurde 2015 als nationale Plattform des globalen UN Internet Governance Forum (UN IGF) gegründet. Mit einem offenen Ansatz bringt es Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um die digitale Zukunft der Schweiz zu diskutieren. Die Themenpalette reicht von Cybersicherheit über Plattformregulierung bis hin zu künstlicher Intelligenz – bestimmt durch einen «Call for Issues», bei dem alle Interessierten Vorschläge einreichen können.
Mit der Vereinsgründung will sich das Swiss IGF organisatorisch unabhängiger und finanziell breiter abstützen. Die Stiftung Mercator Schweiz fördert den Aufbau der neuen Struktur in den ersten drei Jahren mit dem Ziel, eine Struktur zu bilden, die von der Community getragen wird. «Ziel der Förderung ist es, die finanzielle und strukturelle Unabhängigkeit des Swiss IGF langfristig sicherzustellen. Dies ist für die Glaubwürdigkeit der Konferenz als neutrale Plattform für den intersektoralen, digitalpolitischen Dialog zentral», sagt Riccardo Ramacci, Portfoliomanager Digitalisierung und Demokratie bei Mercator.
Auch das Bakom bleibt involviert: Das Bundesamt führt sein Patronat fort und beteiligt sich weiterhin an der Finanzierung. «Nach zehn Jahren erfolgreicher informeller Aufbauarbeit war der Zeitpunkt reif für diesen Schritt», sagt Thomas Schneider, Vize-Direktor des BAKOM. Das neue Set-up erlaube eine noch bessere Einbindung der Community sowie weitere Projekte neben der jährlich stattfindenden Konferenz.
Die Geschäftsführung übernimmt Nicolas Zahn, der bereits seit Längerem im Kernteam des Swiss IGF mitwirkt. Er übernimmt exekutiv von den bisherigen Co-Sekretär:innen Jacques Beglinger und Livia Walpen, die massgeblich zum Aufbau der Plattform beigetragen haben. «Die neue Struktur wird es uns erlauben, nachhaltig zu wachsen und diesen Austausch durch Einbezug aller Anspruchsgruppen weiter zu vertiefen», sagt Zahn. «Das Ziel für 2025 ist klar, diese neue Struktur zu etablieren und unsere Mitgliederbasis aktiv auszubauen, auch um den Vorstand an der nächsten Generalversammlung zu erweitern und breiter abzustützen. Ein weiteres wichtiges Ziel wird die Erarbeitung eines nachhaltigen Finanzierungsmodells sein.»
Der neue Verein bleibt für Interessierte offen. Die nächste Generalversammlung findet im Oktober 2025 im Rahmen der Swiss IGF Konferenz statt und bietet Gelegenheit zur aktiven Mitgestaltung.