Studie: Manager wünschen sich mehr KI in der Politik
Topmanager im DACH-Mittelstand bevorzugen laut einer Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School Künstliche Intelligenz, um Bürokratie abzubauen. Die Umfrage zeigt auch, dass mehr als die Hälfte der Mittelstandsmanager (53 Prozent) eine KI-Unterstützung politischer Entscheidungen für wünschenswert hält.
«Künstliche Intelligenz (KI) würde bessere Entscheidungen treffen als manch ein vom eigenen Ego getriebener Politiker» – diese zugespitzte Aussage würden rund zwei Drittel der Führungskräfte im Mittelstand unterschreiben. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School unter mehr als 100 Topmanagern aus vorwiegend mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hervor.
Mehr als die Hälfte der deutschen Mittelstandsmanager (53 Prozent) hält eine KI-Unterstützung politischer Entscheidungen für wünschenswert. Auf jeden Fall könnte Künstliche Intelligenz mehr Logik und Vernunft in die Politik bringen, ist ein Drittel der Führungskräfte fest überzeugt. «Der Ruf aus der Wirtschaft nach mehr Rationalität in der Politik ist unüberhörbar», sagt Andreas Renner, Akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School und Studienleiter der aktuellen KI-Untersuchung.
Besseres Klima, mehr Sicherheit, weniger Bürokratie
Die befragten Manager haben in der Umfrage eine Reihe konkreter Einsatzszenarien für KI in der Politik und vor allem in der Umsetzung von Politik genannt. So ließe sich durch KI-Algorithmen der Klima- und Umweltschutz verbessern, sind 32 Prozent fest und weitere 46 Prozent immerhin teilweise überzeugt. Mit KI-gestützten Systemen wäre die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen, meinen 72 Prozent. So könnte die Aufklärungsrate bei Verbrechen durch den KI-Einsatz gesteigert werden, sind sich 45 Prozent ganz sicher; weitere 40 Prozent neigen zur Zustimmung.
Den größten Bedarf an Künstlicher Intelligenz sieht die Managementriege indes bei der Entrümpelung der Bürokratie. 85 Prozent der Führungskräfte sind der Überzeugung, dass KI-Software einen Beitrag zum Abbau der Bürokratie leisten kann. 58 Prozent stufen KI sogar als maßgebliche Technologie ein, um die ausufernde „Herrschaft des Büros“ (Bürokratie wörtlich genommen) einzudämmen. Bei der Demokratie – der „Herrschaft des Volkes“ – schreiben 44 Prozent der Manager aus dem Mittelstand der Künstlichen Intelligenz eine positive Wirkung zu.
«Mehr Demokratie und weniger Bürokratie ist offenbar eine Hoffnung, die viele Führungskräfte mit dem KI-Einsatz verbinden», analysiert Andreas Renner von der Steinbeis Augsburg Business School. Er stellt fest: «Viele Entscheider aus der Wirtschaft verlagern offenbar einige ihrer dringlichsten Wünsche an die Politik als eine Hoffnung auf Künstliche Intelligenz. Wenn es die menschliche Intelligenz der Politiker nicht richten kann, dann hoffentlich die Künstliche Intelligenz der Computer. Ob diese Rechnung aufgeht, bleibt allerdings abzuwarten» Dieser Interpretation kommen auch die Antworten auf die Frage nahe, ob KI «mehr Frieden in die Welt bringen» kann. Ja, zumindest etwas, meinen drei Viertel der Entscheider aus der Wirtschaft. «Hoffentlich behalten sie alle Recht», sagt Studienleiter Andreas Renner von der Steinbeis Augsburg Business School.
Zur Befragung: Diese wurde von der Steinbeis Augsburg Business School gemeinsam mit der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council, der zentraleuropäischen Interim Manager-Community United Interim und der Oberösterreichischen Landesbank durchgeführt. Sie ist nicht repräsentativ, sondern hat sich auf die Zielgruppe von Topmanagern aus der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz fokussiert (Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichts- und Verwaltungs- sowie Beiräte und C-Level-Berater).