Illegale Streaming-Plattformen mit 22 Millionen Nutzenden zerschlagen

Europäische Strafverfolgungsbehörden haben die Abschaltung von illegalen Streaming-Plattformen für Filme, Sport und Serien erzwungen. In diesem Zusammenhang führte Fedpol am Dienstag im Kanton Zürich eine Durchsuchung durch.

(Symbolbild: Getty Images for Unsplash.com)

Das Bundesamt für Polizei Fedpol erledigte ein von Italien gestelltes Ersuchen um internationale Rechtshilfe, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Bundesanwaltschaft führe in diesem Zusammenhang zum jetzigen Zeitpunkt kein eigenes Strafverfahren durch.

Nebst der Schweizer Bundesanwaltschaft und Fedpol waren auch Strafverfolgungsbehörden in Italien, Kroatien, den Niederlanden, Rumänien, Schweden und Grossbritannien in der Abschaltung des Streaming-Diensts involviert, wie Eurojust, die Europäische Agentur für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen mit Sitz in Den Haag, am Mittwoch mitteilte.

Schaden von 10 Milliarden Euro

22 Millionen Personen weltweit hätten die illegale Dienstleistung genutzt. Am Dienstag seien die Server, auf denen die illegalen Streaming-Dienste untergebracht wurden, beschlagnahmt und abgeschaltet worden, hiess es weiter.

Nebst Filmen und Serien seien auch über 2500 Fernsehsender, darunter Sportsender, illegal kopiert worden. Die mutmassliche Täterschaft habe damit monatlich etwa 232,9 Millionen Schweizer Franken Gewinn gemacht. Eurojust schätzte den wirtschaftlichen Schaden für die Inhabenden der Urheberrechte auf etwa 9,3 Milliarden Franken.

Bei einem Grosseinsatz seien über 100 Durchsuchungen bei 102 Verdächtigen durchgeführt worden. Elf Verdächtige wurden in Kroatien verhaftet, wie es weiter hiess. Die Täterschaft habe verschlüsselt kommuniziert und mit falschen Identitäten Dienstleistungen wie Telefon- und Fernsehabonnemente sowie Kreditkarten bezogen.

Die involvierten Behörden arbeiteten laut Communiqué in der Eurojust-Zentrale gemeinsam an den Ermittlungen. Europol, das Europäische Polizeiamt, habe die Operationen unterstützt. (SDA/swi)

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