Schweizer KMU rechnen nicht mit KI-bedingtem Personalabbau
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz haben keine Angst vor der Künstlichen Intelligenz. Laut einer Befragung der Axa rechnet nur ein kleiner Teil der Chefs von Unternehmen mit 5 bis 250 Mitarbeitenden damit, dass sie trotz zunehmender Nutzung von KI-Anwendungen auf Personal verzichten können.
Im Informations- und Kommunikationssektor, in dem laut der Studie KI für die grössten Zeiteinsparungen sorgen dürfte, rechnen nur 7 Prozent der KMU mit Stelleneinsparungen. «Auch wenn KI-Applikationen heute vor allem in der Kommunikation Anwendung finden, scheinen KI-Aufgaben wie Übersetzungen oder Korrespondenzhaltung eher unterstützend als ersetzend verwendet zu werden», wird Kathrin Braunwarth, Chefin Data, Technology & Innovation bei Axa Schweiz, in der am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung zitiert.
Mitarbeitende würden «hemmende und zum Teil auch lästige Aufgaben» an KI-Applikationen abgeben. Dadurch werde die Arbeit vereinfacht und Zeit, aber nicht Stellen gespart.
In anderen Branchen ist die Angst vor einem Stellenabbau grösser. So erwarten etwa im verarbeitenden Gewerbe 22, im Handel 18 und in der Industrie 14 Prozent der Unternehmen Stellenstreichungen. «In diesen Branchen fallen verhältnismässig viele standardisierbare Arbeiten, wie Produktions-, Sortierungs- oder Logistikaufgaben an, was das hohe Potenzial für Stelleneinsparungen erklärbar macht», heisst es als Erklärung bei der Axa.
Grössere Firmen tendenziell positiver eingestellt
Bei der Beurteilung von KI-Anwendungen in Bezug auf die Unternehmensentwicklung hängen die Unterschiede aber nicht nur von der Branche ab, sondern insbesondere von der Grösse der KMU. Über die Hälfte der befragten Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden empfindet laut der Mitteilung Künstliche Intelligenz als positive Entwicklung.
Bei den mittleren Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitenden verringert sich dieser Anteil auf 41 Prozent. Bei den KMU mit fünf bis neun Mitarbeitenden denken nur noch 27 Prozent der Befragten, dass ihnen die KI nützlich ist. Ein Viertel der Befragten von kleinen Unternehmen hält KI sogar für eine Bedrohung. Bei den mittleren (15%) und grossen Firmen (6%) ist diese Angst weit weniger vorhanden.
«Eine sinnvolle Implementierung von KI benötigt oft Ressourcen, wie Technik und Mitarbeitende, die wissen, wie sie mit ebendieser umzugehen haben. Grösseren KMU stehen diese Ressourcen eher zur Verfügung als kleineren KMU», ordnet Braunwarth die Ergebnisse ein. (SDA/swi)