Der Schweizer Journalist stellt sich neu auf

Der Schweizer Journalist muss sich organisatorisch und personell neu aufstellen. Grund dafür ist die Coronakrise und der damit verbundene massive Rückgang bei den Anzeigen. Chefredaktor David Sieber verlässt nach zwei Jahren die Zeitschrift.

davidsieber

«Wir hatten bereits in den zurückliegenden Jahren ein herausforderndes Umfeld, doch 2020 haben wir auf einen Schlag einen Drittel unseres Anzeigenumsatzes verloren», schreibt Verleger Johann Oberauer in einer Mitteilung. Chefredaktor David Sieber, der seit rund zwei Jahren für den Schweizer Journalist zuständig war, beende deshalb sein Mandat, heisst es weiter. Er habe in seiner Amtszeit die Auflage deutlich gesteigert und neue Leserschichten erschlossen.

 

Reduktion nicht vorgesehen

Anders als viele andere Medienhäuser will Oberauer jedoch eine Reduktion des Umfanges und damit auch des Inhaltes vermeiden. Möglich sei dies durch die Zusammenarbeit der Redaktionen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. In einem gemeinsamen Kern werden auf 48 Seiten die Rubriken Praxis und Internationales zusammengefasst. In einem mindestens 36 Seiten umfassenden Mantel werden die jeweils nationalen Themen gebündelt. Wie schon in den vergangenen Jahren gibt es zusätzlich als Extra noch 16 Seiten Journalisten-Werkstatt. Insgesamt also alle zwei Monate mindestens 100 Seiten Brancheninformationen für Journalistinnen und Journalisten. «Wenn unkonventionelle Lösungen helfen, extrem schwierige Zeiten zu überbrücken, müssen wir sie auch ergreifen», so Oberauer in der Mitteilung.

Der Schweizer Journalist werde auch künftig eine eigene Redaktionsleitung haben, die mit einem verminderten Stellenpensum die Schweizer Inhalte verantwortet. Über die Besetzung soll in den nächsten Wochen entschieden werden. (pd/swi)

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