Veröffentlichung der TV-Daten gestoppt

Das Hin und Her um die TV-Nutzungsdaten nimmt bis auf Weiteres kein Ende: Nach nur einem Tag ist die Veröffentlichung der Daten bereits wieder gestoppt. Der Privatsender 3+ gelangte ans Bundesverwaltungsgericht und erhielt am Mittwoch Recht.

Dies teile ein Mediapulse-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mit. Das Bundesverwaltungsgericht mit Sitz in St.Gallen erliess am Mittwochnachmittag eine Verfügung,welche die Publikation der Daten bis auf Weiteres verbietet. Die Verfügung tritt per sofort in Kraft. Jene Sender, welche ihre Daten publizieren wollen, müssen somit wieder darauf verzichten. Auch die Werber erhalten die Daten nicht.
 
3+ bezweifelt immer noch, dass die neue Messmethode richtige Zahlen liefert. Nach wie vor seien wesentliche Fragen unbeantwortet und die Zahlen falsch, teilte 3+-Chef Dominik Kaiser auf Anfrage mit. Der Sender wollte am Mittwoch denn auch keine Daten bekannt geben.
 
Erst am Dienstag kündigte Mediapulse an, dass die Daten am Mittwoch «uneingeschränkt zur Verfügung stehen» würden. In der vergangenen Woche setzte das Obergericht Nidwalden der Datensperre ein Ende und hob eine superprovisorische Verfügung gegen die Veröffentlichung auf. Auch damals war es 3+, das sich gegen die Publikation wehrte.
 
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) ist anderer Meinung als 3+. Es kam im Mai zum Schluss, dass das Messsystem gesetzeskonform sei und es keinen Grund gebe, die Publikation der Daten zu unterbinden. (SDA)

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