Interims-Chefs übernehmen Leitung von Onlinemagazin Republik
Beim Onlinemagazin Republik übernimmt das bisherige interimistische Führungsduo die Leitung definitiv. Co-Inland-Leiterin Bettina Hamilton-Irvine und Feuilleton-Gründer Daniel Binswanger sind zu den beiden Mitgliedern der neuen Co-Chefredaktion ernannt worden, wie das Magazin am Samstag mitteilte.
Das Duo führte die Republik-Redaktion bereits seit Anfang Jahr interimistisch. Zuvor hatte Oliver Fuchs die Chefredaktion abgegeben. Auch er hatte die Publizistik des Mediums übergangsweise geführt.
Die 44-jährige Hamilton-Irvine ist seit fünf Jahren Teil der Republik-Crew. Unter anderem amtete sie als Chefin vom Dienst und seit dreieinhalb Jahren als Co-Leiterin des Inlandressorts. Sie unterrichtet zudem Journalismus an der Journalistenschule MAZ in Luzern und an der Universität Freiburg.
Der 53-jährige Binswanger war lange Jahre Frankreich-Korrespondent des Magazins und ist Politkolumnist. Er ist der Gründer und bisherige Co-Leiter des Republik-Feuilletons.
Gesamter Verwaltungsrat tritt zurück
Zuletzt sorgte das Magazin wegen Unruhe in der Unternehmensführung für Schlagzeilen. Im März wurde bekannt, dass der gesamte Verwaltungsrat zurücktreten wird.
Publizist und Manager Roger de Weck demissionierte bereits Mitte März wegen unterschiedlicher Auffassungen im Verwaltungsrat (Werbewoche.ch berichtete). Streit gab es laut den damaligen Angaben über die Strategie, den Stellenwert der Publizistik, die Bewältigung der anspruchsvollen Lage und die Rolle des Verwaltungsrats.
Der 69-Jährige hatte die Aufgabe erst im November übernommen. Auch Verwaltungsratspräsidentin Sylvie Reinhard und Alfonso von Wunschheim wollen zurücktreten, sobald eine Nachfolge feststeht.
Die Republik startete am 14. Januar 2018 als werbefreies digitales Magazin für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Zum Start gab es viele Vorschusslorbeeren und rund sieben Millionen Franken von Mäzenen sowie potenziellen Leserinnen und Lesern.
Das Onlinemedium kämpfte 2020 finanziell ums Überleben und lancierte Appelle für zusätzliche Abonnenten. Es zählt laut eigenen Angaben über 28’000 Mitglieder und Abonnentinnen und beschäftigt über 50 Redaktorinnen und Redaktoren, technische Angestellte und weitere Mitarbeitende. (SDA)