Corriere del Ticino hilft Giornale del Popolo
Die Tessiner Tageszeitung Giornale del Popolo leidet unter schwindenden Werbeeinnahmen. Eine engere Kooperation mit Corriere del Ticino soll das Überleben sichern.
Der Rückgang der Werbeeinnahmen im Printbereich sei in der italienischen Schweiz besonders ausgeprägt, heisst es in einer Mitteilung der beiden Zeitungen. Gelitten habe man beispielsweise unter der Lancierung von 20 Minutes durch Tamedia im September 2011. Der Werbevermarkter Tretop Ticino, welche die drei Zeitungen Corriere del Ticino, La Regione Ticino und Giornale del Popolo vereint, musste einen Umsatzrückgang von 40 Prozent hinnehmen. Besonders hart getroffen habe es die kleinste der drei Zeitungen, Giornale del Popolo. Die unabhängige, katholische Tageszeitung bestehe schon seit 86 Jahren und stelle eine Bereicherung für die Medienlandschaft der italienischsprachigen Schweiz dar. Damit ihr Fortbestehen gesichert werden kann, wurde eine neue Strategie beschlossen.
Helfen soll eine engere logistische Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Corriere del Ticino. Diese ist über die Timedia Gruppe bereits an Giornale del Popolo beteiligt. Giornale del Popolo behält die redaktionelle Unabhängigkeit, jedoch sollen durch die Nutzung von Synergien die Kosten gesenkt werden. Ab Januar 2013 wird die Zusammenarbeit mit Corriere del Ticino verstärkt. Teile der Redaktionen werden zusammengelegt und die Systeme vereinheitlicht. Dadurch sollen nicht nur die Nutzung von logistischen, sondern auch von redaktionellen Synergien möglich sein. Es werde, so die Mitteilung, jedoch sichergestellt, dass die journalistische Autonomie bestehen bleibt. Der Chefredaktor von Giornale del Popolo wird zudem weiterhin vom Bischof von Lugano bestimmt. Das Bistum Lugano hält 51 Prozent des Titels.
Obwohl bei Giornale del Popolo laut Mitteilung ein Stellenabbau nötig sei, versuche man, die angestrebte Reduktion über natürliche Fluktuation zu erreichen: Abgänge durch Pensionierung oder Stellenwechseln würden nicht mehr ersetzt.