Pilotvesuch: Bund kommuniziert auf Mastodon

Die Bundeskanzlei betreibt neu eine Instanz auf Mastodon. Sie will damit Erfahrungen sammeln in der Regierungskommunikation auf einer Social-Media-Plattform, die dezentral organisiert ist. Der Pilotversuch dauert ein Jahr.

(Screenshot: Social.admin.ch)

Bundesrat und Bundesverwaltung nutzen die sozialen Medien seit vielen Jahren für die Kommunikation. Soziale Medien unterstützen sie bei der Wahrnehmung des gesetzlichen Informationsauftrags, weil sie dort Teile der Bevölkerung erreichen, insbesondere jüngere Menschen, die sie auf anderen Kanälen nur schwer erreichen könnten.

Nun hat sich die Bundeskanzlei entschieden, einen Versuch auf Mastodon zu starten, wie es in einer Mitteilung des Bundes heisst. Als «Social.admin.ch» steht die Bundeskanzlei dem Bundesrat und den Departementen zur Registrierung offizieller Accounts zur Verfügung. User:innen mit einem Account bei einer anderen Instanz können die Accounts auf Social.admin.ch verfolgen und deren Inhalte lesen.

Aktuell beabsichtigen das EDA, das EDI und das WBF, einen oder mehrere offizielle Accounts auf social.admin.ch zu betreiben, wie es weiter heisst. Die Bundeskanzlei selbst betreibt einen Account für den Bundesratssprecher.

Mastodon sei für die Regierungskommunikation grundsätzlich attraktiv, so der Bund. Weil die Plattform dezentral organisiert sei und nicht über einen zentralen Server laufe, entziehe sie sich der Kontrolle sowohl eines einzelnen Unternehmens wie auch staatlicher Zensurbehörden. Zudem sei Mastodon datenschutzfreundlich: Was mit Userdaten geschieht, entscheiden die Betreiber:innen der Instanzen. Auch die Instanz der Bundeskanzlei werde datenschutzfreundlich betrieben.

Im Zuge der rasanten Entwicklung der sozialen Medien prüft die Bundesverwaltung kontinuierlich, ob neue oder bisher noch nicht verwendete Plattformen für ihre Kommunikation in Frage kommen könnten. Dazu gehört auch der Pilotversuch mit Mastodon, der auf ein Jahr beschränkt ist. Dann will die Bundesverwaltung über das weitere Vorgehen entschieden.

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