NZZ verlängert das Wochenende

NZZ Ticket, die neue, bunte Ausgeh-Agenda, kommt ab 7. September immer donnerstags

NZZ Ticket, die neue, bunte Ausgeh-Agenda, kommt ab 7. September immer donnerstagsVon Daniel Schifferle Sie ist bunt, sie besitzt ein auffälliges Format, und sie trifft bereits am Donnerstag bei den Lesern ein: NZZ Ticket, die neue Ausgehagenda der Neuen Zürcher Zeitung, richtet sich an ein nationales Publikum.
Das Thema Ausgehen war bisher ein Stiefkind in der Neuen Zürcher Zeitung. Ausser dem knapp und äusserst trocken gehaltenen Zürcher Wochenkalender, der lediglich der Ausgabe Stadt Zürich beigelegt ist und sich unter anderem durch eine Übersicht der Gottesdienste profiliert, suchte man in der NZZ bisher vergeblich nach vollständigen und die ganze Schweiz berücksichtigenden Veranstaltungstipps. Diese Lücke füllt ab dem 7. September das neue NZZ Ticket, ein rund 60 Seiten starker nationaler Ausgehkalender, der in Zusammenarbeit mit der Zürcher Werbeagentur By Heart entstanden ist.
NZZ Ticket ist Welten vom optisch und inhaltlich wenig attraktiven Zürcher Wochenkalender entfernt. Das zeigt sich nur schon beim Format: In der Höhe normales Tabloid, in der Breite aber um drei Zentimeter schmaler als die Norm, setzt sich die neue Ausgehagenda auffällig von der übrigen Zeitung ab, was etwa der dreispaltige Umbruch im Kinoteil beweist. Ebenfalls ein Schritt in eine neue Richtung: Bunte Bilder und blau unterlegte Titelschriften sorgen für Farbigkeit, die man in der NZZ im Zeitungsdruck jedenfalls bislang vergeblich gesucht hat.
Inhaltlich ist die neue Ausgehagenda in die Rubriken Zürich, Schweiz und International gegliedert. Die vierte Rubrik Präferenzen am Schluss des Heftes erleichtert den lebensfrohen Lesern der NZZ die Qual der Wahl: Auf insgesamt drei Seiten fasst die Redaktion die heissesten Veranstaltungstipps zusammen.
Im NZZ Ticket findet laut Kenneth Angst, stellvertretender Chefredaktor bei der NZZ, «alles Eingang, was die Unterhaltungs- und Kulturindustrie zu bieten hat». Also nicht nur klassische Hochkultur, sondern alles, was auch das junge Publikum anzieht: Partys, Popkonzerte, Events mit Massencharakter. Inhaltlicher Schwerpunkt bleibt aber auch in der neuen NZZ-Beilage die Rubrik Zürich, die den Löwenanteil des Heftes füllen wird.
In der Tonalität beschränkt sich NZZ Ticket auf knappe Hinweise. Ausser dem Fortsetzungskrimi von Roger Graf mit dem Titel «Die Reise mit Freddy» auf der drittletzten Seite bietet die Ausgehagenda kaum längere Lesestoffe. Zwar kommen Kurzkritiken da oder dort vor. Aber sie wollen den spitzen Federn des Feuilletons nichts vorwegnehmen und werden deshalb ganz bewusst nicht bereits in der Vorschau zur Premiere einer Veranstaltung, sondern erst in der Woche darauf nachgeliefert.
Trotzdem gibt die umfangreiche Beilage viel zu tun. Unter der Leitung von Claudia Baer, die bereits seit zehn Jahren als Lokalredaktorin bei der NZZ arbeitet, kümmern sich künftig sechs Personen oder total fünfeinhalb Stellen um die donnerstägliche Beilage.
Hedonistisches Publikum schafft neues Potenzial
Vom NZZ Ticket erhofft sich die NZZ nicht nur bessere Serviceleistungen für die Leser; sie will damit auch neue Potenziale im Inserentenmarkt ausschöpfen. «Wir haben eine Leserschaft, die gerne ausgeht und dabei viel Geld ausgibt», sagt Verlagsleiter Tobias Trevisan. Unter den Inserenten sind deshalb vor allem jene angesprochen, die Produkte für ein hedonistisches Publikum anbieten: Mode, Uhren, Autos, Alkohol und Zigaretten. Mit einem Seitenpreis von 7837 Franken und 20 Rappen für eine vierfarbige Anzeige fahren sie zudem günstiger als im Hauptblatt. Zusätzlicher Anreiz zum Einsteigen: Bis Ende Jahr gilt das Einführungsangebot 2 für 1.
Vom NZZ Ticket gibt es auch einen Ableger im Internet (www.nzz.ch/ticket) mit interaktiven Zusatzleistungen. Er wird schrittweise auf- und ausgebaut.

Weitere Artikel zum Thema