Medienscharmützel am Rhein
NZZ und Churer Gasser-Gruppe balgen um die BuchsMedien
NZZ und Churer Gasser-Gruppe balgen um die BuchsMedienVon Markus Knöpfli In den letzten 18 Monaten wurden Aktienpakete der BuchsMedien AG so turbulent wie Optionen gehandelt. Mittlerweile ist klar: Die NZZ hat ihre Position im Raum Buchs SG gefestigt, nicht zuletzt, um Hanspeter Lebruments Südostschweiz einen Riegel zu schieben. Doch Lebrument konnte sich ebenfalls an den BuchsMedien beteiligen und so einen Brückenkopf ins Rheintal bauen.
Spätestens seit die BuchsMedien, Herausgeberin des Werdenberger & Obertoggenburgers (WO, Auflage 10300 Exemplare), ihr Blatt in Hanspeter Lebruments Zeitungsverbund Südostschweiz einband, teilten sich die BuchsMedien-Aktionäre in zwei Lager. Aus politischen und aus Profitgründen verkauften Gegner der Südostschweiz der NZZ Ende 1998 einen Anteil von 27,5 Prozent, worauf das andere Lager Lebrument, VR-Delegierter der Churer Gasser-Gruppe, seine Aktien anbot – aus nahe liegenden Gründen: Der WO kooperiert über einen Mantelvertrag bereits mit Lebruments Südostschweiz, zudem ist Gasser in der Region der stärkste Verleger.
Entsteht im Rheintal ein St. Galler Medieneintopf?
Lebrument langte zu und kaufte insgesamt 18 Prozent der Aktien. Aber auch die NZZ suchte weitere Anteile und kam auf 58 Prozent. Seit dem 29. April setzt sich deshalb der VR der BuchsMedien aus VR-Präsident Jakob Rhyner (Buchs), Willy Schib (NZZ), Hotelier Roland Stump (alle drei bisher) sowie neu aus Kurt Ringer und Jean-Philippe Rickenbach (beide NZZ), Hanspeter Lebrument und dem St. Galler Anwalt Adrian Rüesch zusammen.
Dass die NZZ nun eine Mehrheit an den BuchsMedien hält, könnte für die Region weit reichende Folgen haben: Es droht ein Medieneintopf wie in St. Gallen, womöglich sogar unter St. Galler Fittichen. Denn über die BuchsMedien kontrolliert die NZZ nicht nur den WO, sondern hält auch 30 Prozent an Tele Rheintal und neun Prozent an Radio Ri. An Radio Ri ist die NZZ mit weiteren 35 Prozent über das St. Galler Tagblatt beteiligt.
Überdies sind Radio Ri und das zur NZZ-Gruppe gehörende Radio Aktuell seit langem über einen Werbepool verbunden und wollen bei Marketing und Programm noch stärker zusammen- arbeiten. Intensivere Kooperationsformen werden derzeit auch zwischen Tele Ostschweiz (ebenfalls Teil der NZZ-Gruppe) und Tele Rheintal diskutiert.
NZZ will am Mantelvertrag mit der Südostschweiz festhalten
Dass die Entwicklung in Richtung «Medieneintopf» gehen könnte, wird von Schib, Rhyner und Lebrument nicht bestritten. Alle betonen zudem, dass sie sich gut verstehen und schätzen. Schib relativiert das oben stehende Szenario allerdings: Die NZZ wolle den bis Ende 2006 verlängerten Vertrag mit der Südostschweiz auf jeden Fall einhalten, das sei für den WO ohnehin das Beste.
Und im Radio- und TV-Bereich werde es in den nächsten Jahren in der Ostschweiz so oder so aus wirtschaftlichen Gründen zu grösseren Kooperationen kommen. Rhyner, der die neue Situation «positiv» einschätzt, will einzig verhindern, dass der WO zum Kopfblatt der einen oder anderen Seite verkommt.
Lebrument kommentiert die Situation nüchtern: «Die BuchsMedien befinden sich am Rand unseres Einflussbereiches. Die NZZ hat dort einen Schuh auf unser Gebiet gesetzt, wir aber einen auf ihr Land. Sollte es einmal zum Streit kommen, sind wir dort in der schwächeren Position, wir haben aber noch Graubünden als gesichertes Réduit.»
Spätestens seit die BuchsMedien, Herausgeberin des Werdenberger & Obertoggenburgers (WO, Auflage 10300 Exemplare), ihr Blatt in Hanspeter Lebruments Zeitungsverbund Südostschweiz einband, teilten sich die BuchsMedien-Aktionäre in zwei Lager. Aus politischen und aus Profitgründen verkauften Gegner der Südostschweiz der NZZ Ende 1998 einen Anteil von 27,5 Prozent, worauf das andere Lager Lebrument, VR-Delegierter der Churer Gasser-Gruppe, seine Aktien anbot – aus nahe liegenden Gründen: Der WO kooperiert über einen Mantelvertrag bereits mit Lebruments Südostschweiz, zudem ist Gasser in der Region der stärkste Verleger.
Entsteht im Rheintal ein St. Galler Medieneintopf?
Lebrument langte zu und kaufte insgesamt 18 Prozent der Aktien. Aber auch die NZZ suchte weitere Anteile und kam auf 58 Prozent. Seit dem 29. April setzt sich deshalb der VR der BuchsMedien aus VR-Präsident Jakob Rhyner (Buchs), Willy Schib (NZZ), Hotelier Roland Stump (alle drei bisher) sowie neu aus Kurt Ringer und Jean-Philippe Rickenbach (beide NZZ), Hanspeter Lebrument und dem St. Galler Anwalt Adrian Rüesch zusammen.
Dass die NZZ nun eine Mehrheit an den BuchsMedien hält, könnte für die Region weit reichende Folgen haben: Es droht ein Medieneintopf wie in St. Gallen, womöglich sogar unter St. Galler Fittichen. Denn über die BuchsMedien kontrolliert die NZZ nicht nur den WO, sondern hält auch 30 Prozent an Tele Rheintal und neun Prozent an Radio Ri. An Radio Ri ist die NZZ mit weiteren 35 Prozent über das St. Galler Tagblatt beteiligt.
Überdies sind Radio Ri und das zur NZZ-Gruppe gehörende Radio Aktuell seit langem über einen Werbepool verbunden und wollen bei Marketing und Programm noch stärker zusammen- arbeiten. Intensivere Kooperationsformen werden derzeit auch zwischen Tele Ostschweiz (ebenfalls Teil der NZZ-Gruppe) und Tele Rheintal diskutiert.
NZZ will am Mantelvertrag mit der Südostschweiz festhalten
Dass die Entwicklung in Richtung «Medieneintopf» gehen könnte, wird von Schib, Rhyner und Lebrument nicht bestritten. Alle betonen zudem, dass sie sich gut verstehen und schätzen. Schib relativiert das oben stehende Szenario allerdings: Die NZZ wolle den bis Ende 2006 verlängerten Vertrag mit der Südostschweiz auf jeden Fall einhalten, das sei für den WO ohnehin das Beste.
Und im Radio- und TV-Bereich werde es in den nächsten Jahren in der Ostschweiz so oder so aus wirtschaftlichen Gründen zu grösseren Kooperationen kommen. Rhyner, der die neue Situation «positiv» einschätzt, will einzig verhindern, dass der WO zum Kopfblatt der einen oder anderen Seite verkommt.
Lebrument kommentiert die Situation nüchtern: «Die BuchsMedien befinden sich am Rand unseres Einflussbereiches. Die NZZ hat dort einen Schuh auf unser Gebiet gesetzt, wir aber einen auf ihr Land. Sollte es einmal zum Streit kommen, sind wir dort in der schwächeren Position, wir haben aber noch Graubünden als gesichertes Réduit.»