Kopf der Woche: «Auch einen Rolls-Royce kann man noch verbessern»
Jacqueline Friederichs gibt die Leitung des Lesermarketings bei der NZZ ab und wird Verlagsleiterin bei Tele
Jacqueline Friederichs gibt die Leitung des Lesermarketings bei der NZZ ab und wird Verlagsleiterin bei Tele«Auch einen Rolls-Royce kann man noch verbessern»
Von der «alten Tante» unter den Zeitungen zieht es Jacqueline Friederichs zum «Rolls-Royce unter den Medienzeitschriften», wie sie den Titel Tele aus dem Hause Ringier bezeichnet. Nach Aufbau und Führung des NZZ-Lesermarketings übernimmt die 37-Jährige die Verlagsleitung des Medienmagazins.
Ein schweres Erbe habe sie anzutreten, befand Ringiers Hauszeitschrift Domo, denn ihr Vorgänger Thomas Tetzlaff habe grossartige Aufbauarbeit geleistet. «Im Gegenteil, ich sehe darin eine gute Basis», beschwichtigt Friederichs, «ein schweres Erbe hiesse, dass ich etwas sanieren müsste. So hingegen ist die Ausgangslage sehr angenehm.»
Dass sie Tele bereits in die Nobelklasse einreiht, ist für die frisch gebackene Verlagsleiterin hingegen kein Anlass zum Müssiggang: «Auch einen Rolls-Royce kann man noch verbessern», so Friederichs, «um ihn luxuriöser, bequemer oder funktionaler zu gestalten.» Mit einem Fiat-Motor wird sie die Edelkarosse unter ihrer Führung kaum ausstatten. Aber vielleicht mit dem Antrieb eines Rennwagens.
Als idealen Schritt in ihrer persönlichen Laufbahn empfindet Jacqueline Friederichs den beruflichen Wechsel. Nach sieben Jahren bei der NZZ sei sie reif für eine neue Herausforderung gewesen, und als Tetzlaff ihr die Nachfolge anbot, zögerte sie nicht lange: «Mich reizte die Verantwortung, nicht nur einen Teilbereich, sondern eigentlich eine kleine Firma zu führen.»
Begonnen hat die diplomierte Verlagsfachfrau ihre Karriere in der Werbung. Nach der Matur stieg sie zuerst bei kleinen Agenturen ein, um dann sieben Jahre lang als Beraterin bei Wirz zu arbeiten. Dort betreute sie unter anderen Kunden die NZZ. Diese Erfahrung bewog die Werberin dazu, die Fronten zu wechseln. «Die NZZ als Kundin hat mich fasziniert, sie ist eine Institution in der Schweiz, und ich wollte einen tieferen Einblick gewinnen», begründet Friederichs ihren Auszug aus der Werbeberatung. Als Werbeleiterin und Verlagsassistentin fand sie Eingang bei der NZZ und übernahm darauf Aufbau und Leitung des Lesermarketings für das In- und Ausland.
Leicht fällt es ihr nicht, die NZZ nach sieben Jahren zu verlassen. «Trotzdem wusste ich bei Ringiers Angebot sofort, dass es das Richtige ist für mich», so Friederichs, «denn bei dieser Entscheidung habe ich mich auf meine Intuition verlassen.» Diese versteht sie auch als Instrument: «Intuition hilft beim Umgang mit Menschen ebenso wie bei der Beobachtung des Marktes. Richtig genutzt, kann sie ein Mittel zum Erfolg bieten.» Bleibt zu hoffen, dass die Intuition Jacqueline Friederichs hilft, ihr neues Schiff Tele sicher durch die bewegte Medienwelt zu steuern.
Bruno Amstutz
Von der «alten Tante» unter den Zeitungen zieht es Jacqueline Friederichs zum «Rolls-Royce unter den Medienzeitschriften», wie sie den Titel Tele aus dem Hause Ringier bezeichnet. Nach Aufbau und Führung des NZZ-Lesermarketings übernimmt die 37-Jährige die Verlagsleitung des Medienmagazins.
Ein schweres Erbe habe sie anzutreten, befand Ringiers Hauszeitschrift Domo, denn ihr Vorgänger Thomas Tetzlaff habe grossartige Aufbauarbeit geleistet. «Im Gegenteil, ich sehe darin eine gute Basis», beschwichtigt Friederichs, «ein schweres Erbe hiesse, dass ich etwas sanieren müsste. So hingegen ist die Ausgangslage sehr angenehm.»
Dass sie Tele bereits in die Nobelklasse einreiht, ist für die frisch gebackene Verlagsleiterin hingegen kein Anlass zum Müssiggang: «Auch einen Rolls-Royce kann man noch verbessern», so Friederichs, «um ihn luxuriöser, bequemer oder funktionaler zu gestalten.» Mit einem Fiat-Motor wird sie die Edelkarosse unter ihrer Führung kaum ausstatten. Aber vielleicht mit dem Antrieb eines Rennwagens.
Als idealen Schritt in ihrer persönlichen Laufbahn empfindet Jacqueline Friederichs den beruflichen Wechsel. Nach sieben Jahren bei der NZZ sei sie reif für eine neue Herausforderung gewesen, und als Tetzlaff ihr die Nachfolge anbot, zögerte sie nicht lange: «Mich reizte die Verantwortung, nicht nur einen Teilbereich, sondern eigentlich eine kleine Firma zu führen.»
Begonnen hat die diplomierte Verlagsfachfrau ihre Karriere in der Werbung. Nach der Matur stieg sie zuerst bei kleinen Agenturen ein, um dann sieben Jahre lang als Beraterin bei Wirz zu arbeiten. Dort betreute sie unter anderen Kunden die NZZ. Diese Erfahrung bewog die Werberin dazu, die Fronten zu wechseln. «Die NZZ als Kundin hat mich fasziniert, sie ist eine Institution in der Schweiz, und ich wollte einen tieferen Einblick gewinnen», begründet Friederichs ihren Auszug aus der Werbeberatung. Als Werbeleiterin und Verlagsassistentin fand sie Eingang bei der NZZ und übernahm darauf Aufbau und Leitung des Lesermarketings für das In- und Ausland.
Leicht fällt es ihr nicht, die NZZ nach sieben Jahren zu verlassen. «Trotzdem wusste ich bei Ringiers Angebot sofort, dass es das Richtige ist für mich», so Friederichs, «denn bei dieser Entscheidung habe ich mich auf meine Intuition verlassen.» Diese versteht sie auch als Instrument: «Intuition hilft beim Umgang mit Menschen ebenso wie bei der Beobachtung des Marktes. Richtig genutzt, kann sie ein Mittel zum Erfolg bieten.» Bleibt zu hoffen, dass die Intuition Jacqueline Friederichs hilft, ihr neues Schiff Tele sicher durch die bewegte Medienwelt zu steuern.
Bruno Amstutz