Grüsse aus dem Homeoffice – Folge 8: Michi Frank, Goldbach
Auch Goldbach-CEO Michi Frank hat den Arbeitsplatz in die eigenen vier Wände verlagert. Im achten Teil der Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» erklärt er, wie er die aktuelle Lage einschätzt und welche Rolle sein Hund Emilio in der Krise spielt.
Michi Frank ist seit 1983 in der Schweizer Medienbranche tätig. Sein Weg führte ihn von der Publicitas, dem Tages-Anzeiger, Cash, Belcom zu Radio 24 und Tele Züri (damals noch Tele 24). Seit 2001 hatte er diverse Top-Management-Funktionen bei Goldbach inne und ist seit 2014 CEO der Goldbach Group.
Werbewoche.ch: Seit wann befinden Sie sich im Homeoffice?
Michi Frank: Ich bin seit dem 14. März 2020 im Home Office. Ich habe also gerade meine erste Woche hinter mir.
Befindet sich Ihr ganzes Unternehmen im Homeoffice?
Ja, Goldbach arbeitet aus der Ferne. Dank unseren Laptops und Handys sind wir nicht an einen Ort gebunden und mit der heutigen Technologie mittels Google Hangout lassen sich Meetings ganz einfach virtuell durchführen. Auch unsere Kolleginnen und Kollegen in Wien, München und Berlin halten sich an die lokalen Vorschriften und bleiben zu Hause.
Hatten Sie bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes mit technischen Problemen zu kämpfen?
Gar nicht. Ich arbeite auch in «normalen» Zeiten ab und zu von zu Hause und war daher vorbereitet.
Wo haben Sie sich eingerichtet?
Ich habe mich in ein Zimmer zurückgezogen, wo ich ungestört telefonieren, hangouten und Mails schreiben kann.
Was benötigen Sie alles, um Ihrer Tätigkeit nachgehen zu können?
Laptop, Handy, WiFi und die nötige Software, um mit der Aussenwelt in Kontakt treten zu können.
Ist es schwierig, sich genügend abzugrenzen, wenn die Kinder zuhause sind?
Meine Kinder sind schon gross und lernen fleissig für die Uni. Wir lassen uns gegenseitig in Ruhe arbeiten.
Haben Sie Homeoffice-Erfahrung oder handelt es sich um eine Premiere?
Wie gesagt, arbeite ich auch sonst oft von zu Hause. So kenne ich das Homeoffice. Allerdings natürlich nicht in der Form, wie wir es jetzt haben: auf unbestimmt. Aber da geht es ja allen gleich.
Aufgrund der ersten Erfahrungen: Welche Prozesse gestalten sich im Vergleich zum normalen Berufsalltag schwierig?
Eigentlich klappt alles sehr gut.
Gibt es etwas, was sogar einfacher oder produktiver funktioniert im Büro?
Die Kaffeemaschine!
Sollte die Homeoffice-Phase länger dauern: Was tun Sie dagegen, dass Ihnen nicht die Decke auf den Kopf fällt?
Das wird nicht passieren. Mein Hund Emilio wird mich davor bewahren.
Was vermissen Sie am meisten am physischen Berufsalltag?
Der Direktkontakt zu meinen Mitarbeitenden, zu Kunden und Partnern fehlt mir. Das ist natürlich ein Entbehren, aber darauf kann ich aus Solidarität zu meinen Mitmenschen sehr gut verzichten. Ich appelliere an alle, dass sich jede und jeder an die Regeln vom BAG hält und Respekt zeigt, denn nur gemeinsam stehen wir diese Phase durch. Jetzt müssen alle etwas dazu beisteuern und auf Dinge schlicht und einfach verzichten.
Denken Sie, dass Ihr Unternehmen unbeschadet aus der Krise herauskommt?
Die TX Group wie auch Goldbach kämpfen mit der Situation. Ganz viele Kunden sind verunsichert oder haben momentan keinen Grund, um Werbung zu buchen. Aber wir suchen natürlich individuelle Lösungen für unsere Kunden, damit wir gemeinsam gestärkt aus der Krise kommen. Jetzt sind Ideen und Kreativität gefragt. Jammern bringt gar nichts.
Bekanntlich hat alles auch seine positiven Seiten. Was ist es in Ihrer aktuellen Home-Office-Situation?
Meinen Hund Emilio freut diese Situation ganz besonders: Er war schon lange nicht mehr so oft mit mir zusammen. Und das freut natürlich auch mich!
Was möchten Sie Ihren Branchenkolleginnen und -kollegen mit auf den Weg durch die Krise geben?
In dieser schwierigen Zeit müssen wir alle zusammenrücken und gemeinsam nach Lösungen suchen. Kurzarbeit ist da, um unsere Arbeitsplätze für die Zukunft abzusichern. Ich finde es übrigens top, wie die Schweiz reagiert. Jetzt ist Solidarität gefordert von jeder und jedem einzelnen. Wir sitzen alle im selben Boot. Jetzt müssen wir als Branche noch näher zusammenstehen und uns gegenseitig helfen.
Das Coronavirus hat die Gesellschaft fest im Griff. Wer zuhause bleiben kann, bleibt zuhause. Auch die Werbe- und Kommunikationsbranche verlagert den Betrieb grossflächig ins Homeoffice. Mit der Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» beleuchtet Werbewoche.ch den Berufsalltag in den heimischen vier Wänden.
Bisher erschienen: