«Grosse Verluste bei BTM-Planzahlen»

Wanner und Rentsch reagieren gelassen auf möglichen BZ-Split in Solothurn

Wanner und Rentsch reagieren gelassen auf möglichen BZ-Split in SolothurnWir diskutieren eine Kopfblattvariante Solothurner Tagblatt und haben ein Detailkonzept», sagte Albert Stäheli, VR-Delegierter der Berner Tagblatt Medien (BTM), letzte Woche gegenüber dem Branchendienst Persönlich. Neu an dieser Aussage ist vor allem der Name des möglichen siebten BZ-Splits. Denn nachdem sich die Solothurner Zeitung im März in die neue, von der AZ Medien AG dominierte Mittelland Zeitung einbinden liess, war mit dem Solothurner Split zu rechnen (WW 12/01). Allerdings war auch der Name schon seit längerem im Impressum der BTM-eigenen Gratiszeitung Solothurner Woche registriert.Stäheli stellte allerdings gegenüber Persönlich auch klar, dass der BTM-Verwaltungsrat noch nicht über die effektive Lancierung entschieden habe. Theoretisch könnte also Stähelis Aussage nicht mehr als ein trotziges Winken mit dem Zaunpfahl in Richtung Solothurn sein.
Davon geht offenbar Peter Wanner, VR-Delegierter der AZ Medien-Gruppe aus. «Ein BZ-Split für Solothurn würde mich überraschen, in meinen Augen rechnet sich das nicht. Zudem ist dies aus Solothurner Sicht eher kontraproduktiv», sagte er.
Reagieren werde der Mittelland-Verbund deswegen aber nicht. «Unser Konzept sieht sowieso vor, dass wir die Redaktionen kantonal und lokal verstärken. Das ist möglich, weil die AZ den Mantel liefert und so in Olten, Zofingen und Solothurn Mittel frei werden.» Ähnlich sieht es Rudolf Rentsch, Vogt-Schild-Direktor: «Die BTM-Planzahlen für einen Angriff auf Solothurn weisen für die ersten Jahre massive Verluste aus», sagt er. Zudem sei die Solothurner Zeitung (SZ) stark genug, um einen Angriff abzuwehren.
«Hervorragend» sei das 1. Quartal 2001 vom Inseratevolumen her gewesen, zudem hätten die SZ-Splits Berner Rundschau und Langenthaler Tagblatt letztes Jahr je um zwei Prozent mehr Abos gewonnen. Weiter verweist Rentsch auf die redaktionelle Kooperation der beiden Splits mit dem Bund.
Dennoch scheint es der BZ ernst zu sein: «Was Herr Stäheli sagte, ist nicht bloss trotziges Aufmucken», stellt BZ-Chefredaktor Andreas Z’Graggen auf Anfrage klar. Und wie rasch könnte denn der Split lanciert werden? «Sehr schnell», sagt Z’Graggen. Markus Knöpfli

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