Goldener Boden aus Hollywood

H.R. Giger illustriert für Handwerker eine Werbekampagne «mit Hand und Fuss»

H.R. Giger illustriert für Handwerker eine Werbekampagne «mit Hand und Fuss»Die Welt des Schweizer Künstlers H.R. Giger geistert durch einen neuen Plakatauftritt des Zürcher Personalvermittlers Berufspersonal AG. Die Motive zeigen auf Berufsgattungen getrimmte Biomechanoiden des «Monstermachers» und Oscar-Preisträgers H.R. Giger, die nur aus einem Unterschenkel und einem Arm bestehen, die durch ein Kniegelenk verbunden sind. Ziel des Auftritts ist es, Aufmerksamkeit und Akzeptanz für Handwerksberufe zu generieren. Die Absicht findet ihren Ausdruck in der Kampagnenheadline «Was wir tun, hat Hand und Fuss», die sehr gut zu Gigers Illustrationen passt.
«Handwerkerinnen und Handwerker haben auf dem Arbeitsmarkt einen guten Stand. Abgesehen davon, kann man eine Handelsschule auch noch im Anschluss an eine Berufslehre absolvieren», sagt Patrick Zufferey, Geschäftsführer Berufspersonal AG, der bedauert, dass es an Nachwuchs fehlt, sich aber nicht darüber wundert.
Schlechte Zeiten für das Image des Handwerksberufs
Die Ursache dieses Mankos sei in der «ganz falschen Entwicklung» zu suchen, wonach der Handwerksberuf in der Schweiz in Verruf gekommen sei, etwas für dumme Leute zu sein. Ausserdem würden sich viele junge Leute die Hände nicht mehr schmutzig machen wollen.
Die Zusammenarbeit mit H.R. Giger kam durch Zufall zu Stande: Zunächst meinte er, die städtische Berufsberatung frage um eine Goodwill-Arbeit an. Später merkte er, dass es sich um eine Werbekampagne handelt. «Ich finde es trotzdem gut, und Geld kann ich auch immer brauchen», sagt H.R. Giger.
Einspannen liess sich der Meister der fantastischen Kunst von Patrick Zufferey, der für seinen Werbeauftritt einen bekannten Schweizer Künstler gesucht hatte, der die Erfahrung einer Berufslehre mit sich bringt. H.R. Giger, der bei einem Churer Architekten ein zweijähriges Volontariat absolviert und an der Kunstgewerbeschule Zürich Innenausbau und Design mit Diplom abgeschlossen hatte, stand zuoberst auf der Wunschliste. Ernst Weber

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