Graubünden Markentag 2023: Die «Avantgarde-Region für Fortschritt»

Graubünden bringt die Voraussetzungen mit, zur «Avantgarde-Region für Fortschritt, zur Labor-Region für Zukunft» zu werden. Diese These präsentierte der deutsche Zukunfts- und Trendforscher Marcel Aberle am Mittwoch im Rahmen des Graubünden Markentag in Chur. Der Anlass mit über 200 Besuchenden stand ganz im Zeichen des 20-Jahr- Jubiläums der Marke Graubünden.

Den Einstieg des diesjährigen Graubünden Markentags bildete TV- und Radio-Philosoph Yves Bossart. (Bilder: zVg.)

Die Lancierung der Regionenmarke Graubünden jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal. Graubünden gehörte zu den ersten Regionen im Alpenraum, die sich als Marke dem Wettbewerb stellten. Der Weg des damaligen Pionierprojekts in die Gegenwart ist gesäumt mit zahlreichen Meilensteinen und Weichenstellungen. Die Dachorganisation der Bündner Wald- und Holzwirtschaft prägte mit Graubünden Holz die erste Produktmarke, 2006 übernahm die Lenzerheide als erste Destination das Erscheinungsbild der Marke Graubünden – ein Dutzend weitere Bündner Ferienregionen sollten dem Beispiel folgen.

Für Sichtbarkeit innerhalb des Kantons sorgte ab 2004 die einheitliche touristische Signalisation entlang der Hauptverkehrsachsen, in der Deutschschweiz traten 2008 die Werbebotschafter Gian und Giachen ihren Siegeszug mitten ins Herz einer stetig wachsenden Fangemeinde an. Zehn Jahre nach ihrer Lancierung wurde 2013 die Positionierung der Marke mit der Markenidee «NaturMetropole Graubünden» geschärft, welche die vielfältigen Kontraste im Spannungsfeld von Natur, Kultur und Fortschritt auf den Punkt bringt.

Eine Rekordzahl von 200 Teilnehmenden gab es am diesjährigen Graubünden Markentag.

Vergangenheit versus Zukunft

Zu ihrem 20-jährigen Bestehen widmete sich die Geschäftsstelle der Marke Graubünden am Markentag dem Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft. Grossen Applaus erntete der Philosoph Yves Bossart für seine philosophischen Betrachtungen zum Phänomen Zeit mit den Dimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Eine illustre Podiumsrunde mit Urs Wohler, Andreas Rotzler und Hans-Peter Rest blickte auf die Geburtsstunde der Regionenmarke zurück. Markenrats-Präsidentin Andrea Frei betonte im Gespräch mit Gastgeber Gieri Spescha, Geschäftsführer der Marke Graubünden, die Qualität des breiten Netzwerks von Markenpartnern und Lizenznehmern. Der deutsche Zukunfts- und Trendforscher Marcel Aberle präsentierte als Resultat eines breiten Trend-Researchs Thesen zur Marke Graubünden und ein «Zukunftsbild für die NaturMetropole Graubünden». Aberle attestiert der Regionenmarke Graubünden das Potenzial, sich zur «Avantgarde-Region für Fortschritt» und zur «Labor-Region für Zukunft» zu entwickeln.

Gastgeber Gieri Spescha (2.v.l.) im Gespräch mit Markenmachern der ersten Stunde: Urs Wohler (CEO Niesenbahn), Andreas Rotzler (ehemals Markenagentur Interbrand) und Hans-Peter Rest (Graubündner Kantonalbank, Markenrat) (v.l.n.r.).

Regierungsrat Marcus Caduff gab sich in seinen Ausführungen anhand verschiedener Beispiele zuversichtlich, dass Graubünden diesen Zukunftsweg erfolgreich einschlagen könne. KI-Experte und Digitalunternehmer Roger Basler de Roca liess das Publikum in die aktuellen und künftigen Möglichkeiten mit künstlicher Intelligenz eintauchen und beendete seine Präsentation mit einer dringlichen Aufforderung: «Wir brauchen KI-Botschafter:innen in Unternehmen, Schulen und Verwaltung». Werber Livio Dainese von Wirz ging augenzwinkernd auf die Erfolgsgeschichte der beiden Bündner Kultböcke Gian und Giachen ein, während das beeindruckte Publikum der Bühnenpoetin und Komödiantin Patti Basler für Ihr witzig-tiefgründiges Instant-Protokoll mit Pianist Philippe Kuhn zum Abschluss einen langanhaltenden Applaus schenkte. Ein Jubiläums-Apéro mit Bündner Häppchen rundete den Markentag 2023 ab. Zur Veranstaltung hatte sich die Rekordzahl von rund 200 Personen aus Wirtschaft, Kultur, Umwelt, Politik und Gesellschaft angemeldet.

Bühnenpoetin Patti Basler und der Pianist Philippe Kuhn.
Livio Dainese, einer der Väter von Gian und Giachen, spricht über das Erfolgsgeheimnis der sprechenden Bündner Böcke.

Die Geschäftsstelle der Marke Graubünden mit Geschäftsführer Gieri Spescha wird im Auftrag der Bündner Regierung durch Quant geführt. Im Jubiläumsjahr zählt die Marke Graubünden über hundert Lizenznehmerinnen und Lizenznehmer.

Regierungsrat Marcus Caduff ist als oberster «Markenhüter» von Wirkung und Nutzen der Regionenmarke überzeugt.

Weitere Artikel zum Thema