Zürcher Journalistenpreis zeichnet vier Arbeiten aus und ehrt Susan Boos
Die Jury des Zürcher Journalistenpreises hat den Preis für das Gesamtwerk an Susan Boos vergeben. Weiter sind ein Autorenteam, zwei Journalisten und eine Journalistin ausgezeichnet worden.
Am Mittwochabend wurde der Zürcher Journalistenpreis zum 44. Mal verliehen. In den Mittelpunkt seiner Grussrede stellte der Stiftungsratspräsident Hannes Britschgi die Voraussetzungen für Qualität im Journalismus: Talent und Handwerk. Zudem strich er die Bedeutung der Ringier-Journalistenschule und des Medienausbildungszentrums in Luzern für den Schweizer Journalismus hervor. Zwei Institutionen, die heuer ihr 50-Jahre- bzw. 40-Jahre-Jubiläum feiern. Nebst den prämierten Medienschaffenden gebühre auch ihnen Applaus fürs Vermitteln des journalistischen Handwerks, so Britschgi.
Die Auszeichnung für das Gesamtwerk verlieh die Jury, unter der Leitung der neuen Präsidentin Christina Neuhaus, Susan Boos. Eine Journalistin, die keine Selbstvermarkterin, sondern schlicht eine Klasse für sich sei, sagte die NZZ-Inlandchefin Neuhaus in ihrer Laudatio für die langjährige Woz-Journalistin. Boos’ Texte seien klar, intelligent und schnörkellos. Die Autorin unabhängig, unerschrocken und stets der journalistischen Ethik verpflichtet. Ob sie über das Jugendstrafrecht schreibe, über die täglichen Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen oder über Atomkraft. Immer gehe es Boos um die Sache, immer sei der Text fundiert, und immer seien ihre Leser:innen danach ein wenig klüger. Diesen journalistischen Werten sei Susan Boos, die heutige Präsidentin des Schweizer Presserates, seit Jahrzehnten treu geblieben, begründete Neuhaus die Auszeichnung.
Abermals vier Arbeiten ausgezeichnet
Für den Journalistenpreis 2024 wurden 218 Arbeiten aus der ganzen Deutschschweiz eingereicht. Daraus hat die siebenköpfige Jury aus Journalisten und Publizisten neun Geschichten für den Zürcher Journalistenpreis und drei für den Newcomer-Preis nominiert und nun vier Arbeiten ausgezeichnet.
Cedric Fröhlich und Quentin Schlapbach erhielten einen Preis für ihren in der Berner Zeitung und in Der Bund publizierten Text «Tod in Adelboden», eine Geschichte über den tödlichen Einsatz einer Schweizer Spezialeinheit.
Birgit Schmid von der Neuen Zürcher Zeitung wurde mit einem Preis für den Text «Da jagt es mir den Zapfen ab!», der von einer kompromisslosen Künstlerin handelt, pämiert.
Daniel Strassberg gewann einen Preis für seinen bei der Republik veröffentlichten Artikel «Israel in der Krise». Und Kilian Marti von Watson wurde für seine Recherche über einen Streit zwischen Gross- und Kleinunternehmen mit dem Titel «Den Letzten beissen die Hunde. Ein Basler Grossprojekt treibt mehrere KMUs in den Konkurs» mit dem Newcomer-Preis ausgezeichnet.
Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 wird der Preis von einer Fachjury verliehen. Ausgezeichnet werden Gesamtwerke sowie Arbeiten von Print- und Online-Medien. Jeder der Hauptpreise ist mit 10’000 Franken dotiert, der 2018 geschaffene Newcomer-Preis mit 5’000 Franken.
Träger der Stiftung sind die vier Medienhäuser CH Media, NZZ, Ringier und Tamedia. Zudem unterstützen Unternehmen und Institutionen die Veranstaltung mit Geldbeiträgen.