Sie präsentiert in Cannes die grossen Stars: Schweizerin Tanya König im Interview
Tanya König hat an den Cannes Lions einen grossen Auftritt – sie präsentiert herausragende Persönlichkeiten wie Nobelpreisträgerin Malala, Schauspieler Ryan Reynolds oder Schachmeister Garry Kasparow. Wir sprachen mit der Zürcher Moderatorin, die früher bei CNN Money tätig war und unter anderem auch für TedxZurich moderiert.
Tanya, du moderierst für die Cannes Lions. Letztes Mal noch online aus London – diesmal live vor Ort auf der grossen Bühne in Cannes. Wie sind die Organisatoren dieses sehr prätentiösen internationalen Events auf Dich aufmerksam geworden?
Normalerweise sind die Moderatoren, welche sie buchen aus dem angelsächsischem Raum. Letztes Jahr brauchen sie Verstärkung und haben sich entschieden außerhalb des angelsächsischen Raum zu suchen, da es sich bei Cannes Lions um ein internationales Festival handelt. Scheinbar haben sie mich durch einer Online Recherche gefunden. Mein lockerer und umgänglicher Moderationsstil, sowie mein internationaler Hintergrund, habe sie überzeugt.
Was genau ist deine diesjährige Aufgabe?
Dieses Jahr werde ich auf einer der zwei Hauptbühnen jeweils mit dem Publikum interagieren, sowie die jeweiligen Speaker und Gäste anmoderieren. Die Gäste sollen sich dabei gut fühlen. Das ganze soll Spass machen. Mir wurde von den Festivalverantwortlichen gesagt, dass sie viel in diese Seminare investiert haben. Nebst bekannten Stars werde ich auch den Co-CEO von Netflix oder CEO von LinkedIn auf der Bühne haben. Meine Aufgabe wird es sein, zu schauen, dass sich all diese renommierten Sprecher wohl fühlen.
Du präsentierst sehr bekannte internationale Stars und Grössen – unter anderem Schauspieler Ryan Reynolds, Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o, Friedensnobelpreisträgerin Malala, Ex-Schachweltmeister Garry Kasparov, sowie den Co-CEO von Netflix, Ted Sarandos oder den CEO von LinkedIn, Ryan Roslansky. Wirst du da auch als Profi nervös?
Momentan bin ich eher aufgeregt. Nervös werde ich wahrscheinlich erst backstage, wenige Minuten bevor ich auf die Bühne darf. Grosse Namen anmoderieren zu dürfen, ehrt mich natürlich. Aber eigentlich versuche ich jeden Gast als Menschen zu sehen, egal ob berühmt oder nicht. So kann ich meine Nervosität in Schach halten. Gleichzeitig haben mir die Organisatoren einige Male gesagt, dass sie mich aufgrund meines Moderationsstils ausgewählt haben und dass ich Tanya sein darf. Das beruhigt, weil ich weiss, was von mir erwartet wird.
Worauf freust du dich besonders?
Ich bin gespannt, diese Stars backstage zu erleben. Aber nebst den Stars treffen sich hier ja die Weltbesten der Werbebranche und Kreativszene. Ich freue mich auf spannende Begegnungen mit diesen Köpfen und bin mir sicher, dass dies eine Bereicherung sein wird. Und da ich zum ersten Mal in Cannes sein werde und gleichzeitig meinen Geburtstag feiere, freue ich mich auch auf den Afterwork Drink am Boulevard de la Croissette bei Sonnenuntergang.
Was ist an diesem Job der grösste Challenge?
Auf Unvorhergesehenes eingehen zu können. Mein Moderationstext ist geschrieben, aber es wird auf jeden Fall last-minute Änderungen geben. Da muss man flexibel und agil, wenn Speaker noch am Vortag Änderungen haben oder plötzlich jemand ausfällt.
Allgemein: Was zählt im Moderationsbusiness am meisten – vielleicht verrätst du uns ja sogar das Geheimnis deines Erfolgs?
Ich finde Authentizität das A und O. Ich glaube, das unterscheidet die durchschnittlichen von den Top-Moderatoren. Wenn jemand fake wirkt, dann hat er oder sie die Glaubwürdigkeit beim Publikum verloren. Und als Moderator:in ist man im Service des Publikums. Ich habe kein Geheimnis. Ich mache meinen Job leidenschaftlich gerne und das merkt das Publikum hoffentlich.
Damit spielst du ja sozusagen schon in der obersten Liga der Moderator:innen – oder gibt es noch etwas Grösseres, das du erreichen möchtest‘
Der Weg ist das Ziel und es geht nicht immer in eine Richtung. Auf dem Weg besser zu werden, und neue Facetten von sich kennenzulernen reizt mich. Für mich geht persönliche Entwicklung und berufliche Karriere hand in hand. Wenn ich merke, dass ich daran wachse, dann habe ich das Ziel erreicht.
Unter anderem produzierst und moderierst du auch einen eigenen Podcast zum Kunstbusiness, Swizz Art Biz? Liegt dir Kunst besonders am Herzen?
Mein Podcast ist eigentlich eine Weiterführung meiner Arbeit, die ich beim ehemaligen TV-Sender CNNMoney Switzerland gestartet habe. Dort hatte ich eine Sendung, in der ich Leute aus dem Kunstmarkt interviewte. Als der Sender konkurs ging, fand ich es schade, was ich aufgebaut hatte, aufzugeben. So bin ich auf die Idee gekommen, den Podcast zu starten. Und ja, ich finde die Kunstwelt spannend: Ich tauche gerne in diese opake Welt ein, um den Puls des Kunstmarkets zu fühlen. Künstler:innen, Kurator:innen oder Kunsthändler:innen haben oft auch einen spannenden Werdegang und gute Geschichten interessieren mich.