Nominiert zum «Werber des Jahres» 2018: Daniel Zuberbühler

Vor erst knapp zwei Jahren hat Daniel Zuberbühler Sir Mary mitgegründet. Der Aufstieg verlief steil. Bereits 
heute ist die Agentur «Digital Agency of the Year» und 
weist ein beeindruckendes Kundenportfolio vor.

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Im Mai 2016 trat Daniel Zuberbühler zusammen mit Florian Beck und Maurizio Rugghia an, die Schweizer Agenturwelt aufzumischen: Die drei ehemaligen Geschäftsleitungsmitglieder von Serranetga (heute Equipe) wagten mit Sir Mary einen Neuanfang. Das Ziel: Kunden ansprechen, die aus den bestehenden Strukturen ausbrechen und so die immer neuen Herausforderungen – steigende Komplexität der Kanäle und die zunehmend fragmentierte Mediennutzung – in Angriff nehmen wollen. Das traditionelle Full-Service-Modell infrage stellen. Marken durch die Komplexität der vernetzten Welt führen. Claim: «We decomplex digital».

«Es klappt oft nicht, wenn eine Werbeagentur einen witzigen Film produziert, die Media-Agentur versucht einen Viral daraus zu machen und am Ende verzweifelt eine Social-Media-Agentur beauftragt wird, die das Ganze irgendwie retten soll», sagte Zuberbühler damals.

Steiler Aufstieg

Anderthalb Jahre später das erste Zwischenfazit: Mission geglückt. Sir Mary hat sich nach einem schnellen und steilen Aufstieg innert kürzester Zeit am Markt etabliert. Und gewinnt ständig neue, wichtige Kunden. Die Agentur arbeitet nach dieser kurzen Zeit bereits für Marken wie Samsung, UBS, Allianz Suisse, Swisslos, Coop, Schweiz Tourismus, Globus, Swiss International Air Lines, Scout24, Swiss Re, Sharoo und M-Way. Die Qualität des Kundenportfolios und das Tempo, wie dieses vergrössert wird, sorgte auch in der «Werber des Jahres»-Jurierung für anerkennende Worte.

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Kundenarbeit im Fokus

Nicht hinter verschlossenen Türen, sondern auf der grossen Bühne gab es Anfang Februar 2018 eine ganz offizielle Anerkennung für das Schaffen von Daniel Zuberbühler und seine Kollegen: Sir Mary wurde im Rahmen des Digital Marketing Awards zur «Digital Agency of the Year» gekürt. Mit einem neuen Konzept der Kundenarbeit habe die Agentur einen Weg gefunden viele neue Auftraggeber zu gewinnen, heisst es in der Begründung. Nebst einer hohen strategischen Kompetenz zeichne Sir Mary der starke Fokus auf Kreation und Beratung aus.

Diese strategischen und beraterischen Stärken sind mitunter ein Grund, wieso die Jury mit Daniel Zuberbühler wieder einmal einen Berater nominiert hat – auch wenn er selbstverständlich auch stellvertretend für seine Gründerkollegen Beck und Rugghia antritt.

«Die Rolle des Beraters hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Vom Pappenträger, der mit den Kreativen mitlaufen durfte, hin zu einer Schlüsselfigur, zu einem Generalisten», sagt Zuberbühler. Und lacht: «Ich habe mir auch mal überlegt, ob ich nicht vielleicht doch den kreativen Weg gehen soll. Ein zweiwöchiges Praktikum in einer Designagentur hat mich von dieser Idee geheilt.» (hae)

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Schweiz Tourismus Winterkampagne 2017/2018: Wie vermarktet man den Schweizer Winter weltweit? Mit einem Schlachtruf für die ganze Tourismusbranche. Der Schweizer Winter bietet zahlreiche Versprechen, wie sie sonst fast nirgends auf der Welt eingelöst werden: Von der Schneesicherheit über atemberaubende Landschaften bis hin zu authentischen Bergdörfern. Alles Gründe, seinen Winter in der Schweiz zu erleben. Um dieses einzigartige Paket in turbulenten Zeiten klar zu positionieren, entwickelte Sir Mary das Kommunikationsdach «Upgrade your Winter».

Samsung Pay: Wie schafft es Samsung, die Schweizer Bevölkerung für einen neuen Bezahldienst zu begeistern? Die Out-of-Home und Display Kampagne setzt den Fokus auf die starke Abdeckung. Denn Samsung Pay funktioniert fast mit allen Bezahlsystemen. Egal ob am Kiosk, im Restaurant oder im Einkaufszentrum: Samsung Pay macht die Brieftasche praktisch obsolet. In den Kampagnenvisuals werden die diversen Bezahlmöglichkeiten durch den randabfallenden Bildschirm des Samsung Galaxy S8 umrahmt.

Sharroo: Sharoo ist ein Start-up, das nutzlos herumstehende Autos für Menschen zugänglich macht, die gerade ein Auto brauchen. Im Zentrum der Kommunikation stand der Neue Deutsche Welle Welthit «Da Da Da» von Trio. Sir Mary engagierte für die Neuauflage des Musikvideos den Meister persönlich: Stephan Remmler.

Allianz Suisse: Mit der Neuausrichtung der Markenhaltung und dem Claim «Mut heisst machen» hat Sir Mary eine Positionierung geschaffen, die den Alltagsmut der Kunden in den Vordergrund stellt. Die Allianz Suisse möchte ihre Kunden dazu ermutigen, ihre Pläne Wirklichkeit werden zu lassen. Lanciert wird die neue Haltung mit einer integrierten Markenkampagne, welche entlang der Customer Journeys die unterschiedlichsten Facetten des Begriffs Mut aufzeigt. Von stillen Mutsituationen im Alltag bis zu Lebensabschnitten, die besonders viel Mut erfordern.

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Werbewoche: Daniel Zuberbühler, was war Ihr erster Gedanke, als Sie von der Nomination zum Werber des Jahres erfuhren?

Daniel Zuberbühler: Ich war noch in den Skiferien und bin fast vom Lift gefallen. Ich fühle mich sehr geehrt, bin aber auch überrascht. Nach der Prämierung von Sir Mary als «Digital Agency of the Year 2018» jetzt noch das! Die positive Resonanz freut uns sehr. Ich sehe die Nomination als Auszeichnung für alle Sirs und Marys. Hinzu kommt: Von den drei Nominierten bin ich der einzige Berater. Vielleicht auch ein Zeichen, dass Beratung in Zeiten von zunehmender Komplexität in der Werbung einen anderen Stellenwert erhalten hat?

Generell: Was bedeutet Werbung für Sie?

Werbung ist für mich eine der aufregendsten Symbiosen von Kunst und Kommerz. An dieser Schnittstelle zu operieren, fasziniert mich schon seit Langem. Ich hatte mich – so weit ich mich erinnern kann – direkt nach der Matura bei Advico beworben. Und wurde nicht mal zum Gespräch eingeladen. Jetzt befinden wir uns in der spannendsten Zeit, seit es Werbung gibt. Noch nie standen uns so viele Möglichkeiten zur Verfügung, Menschen zu überraschen und unterhalten.

Zurückblickend auf 2017: Was war Ihr persönliches Highlight des Werbejahres?

Eines unserer Highlights war sicher der doppelte Pitch-Gewinn bei der Allianz Suisse. Erst als Media-Agentur, dann als Kreativ-Agentur. So konnten wir unsere Stärken komplett ausspielen und den Kunden zweimal überzeugen. Dafür haben wir uns gegründet.

Nennen Sie uns eine «Schlüsselkampagne», die Ihre persönliche Karriere entscheidend beeinflusst hat?

Als einziger Berater unter den Nominierten sind für mich natürlich nicht die klassischen Kreativ-Awards entscheidend. Mich faszinieren die komplexen Aufgabenstellungen: Eine meiner Lieblinge und für uns als Agentur ein «Schlüsselmoment» war unsere Sharoo-Kampagne mit Stephan Remmler. «DA-DA-DA» hat einfach sehr viel Spass gemacht, da hat vieles gepasst. Wir konnten uns entlang der gesamten Customer Journey einbringen. Angefangen beim Aufbau der Markenbekanntheit über Optimierungen der digitalen
Kanäle bis zur Media Distribution. Ein Traum für jeden Berater und für Sir Mary.

Wer hat Sie beruflich am meisten beeinflusst?

Florian Beck und Maurizio Rugghia natürlich. Und das jeden Tag seit mehr als fünf Jahren.

Welches war der bisher schwierigste Entscheid Ihrer Karriere?

Jeden Tag der gleiche: Wie kann ich in der Agentur Vollgas geben und gleichzeitig mit meiner Familie die beste Zeit verbringen? Zum Glück kriege ich viel Support von beiden Seiten.

Wo würden Sie arbeiten, wenn nicht in der Werbebranche?

Ich glaube, als Berater muss man ein Menschenfreund sein. Alleine könnte ich nie arbeiten. Ich brauche den Rummel im Büro. Menschen, die mich herausfordern und inspirieren. Ich bin wahrscheinlich der Geduldigste unter den Ungeduldigen. Trotzdem brauche ich die Abwechslung im Alltag. Von daher würde ich versuchen, jeden Tag woanders zu arbeiten: am Montag in einer Redaktion, am Dienstag im Café, am Mittwoch bei einem Start-up, am Donnerstag an einer Schule und am Freitag bei einer NGO. Ohne Garantie auf Vollständigkeit.

Mit welchen drei Wörtern würden Sie sich selbst beschreiben?

Werber. Des. Jahres. Zumindest würde ich das gerne.

Sie bekommen morgen einen freien Tag geschenkt: Wie gestalten Sie diesen?

Das Schöne an der Selbständigkeit: Keiner schenkt mir einen freien Tag. Aber sonst: Mit meiner Familie natürlich. Die geben dann den Takt vor, da muss ich mir keine Sorgen machen.

Welche Superkraft würden Sie wählen, wenn Sie die Wahl hätten?

«Silver Surfer» fand ich in meiner Jugend in den 90ern noch den spannendsten Superhelden und hätte gerne seine Kräfte gehabt. In dieser Comic-Book-Phase hatte ich mich allerdings weniger für amerikanische Superhelden interessiert, mehr für Underground-Künstler wie Robert Crumb. Heute faszinieren mich eher die Superkräfte von Zeralda von Tomi Ungerer. Sie ist sechs Jahre alt und kocht so wahnsinnig gut, dass der riesige Menschenfresser aufhört, Kinder zu essen. Eins meiner Lieblingskinderbücher.

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