JvM und Myclimate bringen Putin zum Schweigen

Die Schweiz zahlt Russland und anderen autokratischen Regimen täglich mehrere Millionen Franken für Erdöl und Erdgas. Mit einem «Ja zum Klimagesetz» sollen solche Zahlungen schrittweise verringert und das Geld in erneuerbare Energie im Inland investiert werden. Myclimate mobilisiert ab Dienstag mit einer interaktiven Screen-Installation, bei der die Stimmenden Wladimir Putin gegenübertreten.

Am 18. Juni 2023 trifft die Schweizer Stimmbevölkerung mit der Abstimmung über das Klimagesetz eine wegweisende Entscheidung für das Land. Mit einem «Ja» zum Klimagesetz sollen unter anderem innovative, erneuerbare Stromerzeugnisse im Inland und damit die Schweizer Wirtschaft gefördert werden.

Interaktive Screen-Installation

Die Abstimmung zum Co2-Gesetz vor zwei Jahren habe gezeigt, dass urbane Menschen nicht genügend zur Wahl mobilisiert werden konnten, wie es in einer Mitteilung von Myclimate heisst. Daher ergreift die Stiftung nun die Initiative und hat gemeinsam mit Jung von Matt eine interaktive Screen-Installation umgesetzt, die in Zürich, Bern und Genf aufgestellt wird. Die Installation ist gleichzeitig auch eine Wahlurne für Stimmcouverts und soll die Briefwahl zu einem speziellen Erlebnis machen.

Auf einem über zwei Meter grossen Bildschirm blickt eine Animation von Wladimir Putin den Passant:innen entgegen. Im Monitor befindet sich auf der Höhe seines Mundes ein schmaler Schlitz, in den die Stimmcouverts mit dem «Ja» zum Klimagesetz eingeworfen werden können. Ein Lichtsensor erkennt den Einwurf, die Animation wechselt und zeigt, wie Putin nun plötzlich nach Luft ringt. Bei jedem Bissen Demokratie wird ihm schlecht, sein Kopf wird rot, er bekommt heftige Atemnot.

Mit dieser Aktion sollen die Schweizer:innen vereint als Demokratie dem Autokraten sprichwörtlich das Maul stopfen, indem sie Stimmzettel anstatt Geldscheine in seinen Rachen werfen. «Durch Gamification werden Menschen zum Abstimmen bewegt, die vorher nicht an die Urne gegangen wären. Das ist unsere Chance, gemeinsam als Demokratie einem Autokraten die Stirn zu bieten», wird Myclimate-CEO Stephen Neff in der Mitteilung zitiert.

Die Animation von Wladimir Putin wurde in einem ersten Schritt mit einem Putin-Doppelgänger gefilmt und danach mittels Deepfake-KI weiter auf die physiognomischen Eigenschaften Putins verfeinert.

Putins Kopf als offizieller Post-Briefkasten

Im Inneren der Screen-Installation befindet sich ein offizieller gelber Briefkasten der Schweizerischen Post. Dieser ist am Briefkastennetz der Post angeschlossen und wird täglich von Post-Mitarbeitenden geleert. Somit kann die Übergabe des Stimmcouverts in den Briefverkehr ganz im Sinne des Postgesetzes einwandfrei gewährleistet und das Briefgeheimnis gewahrt werden.

Die Screen-Installation wird am Dienstag und Mittwoch am Zürich Hauptbahnhof, am Donnerstag und Freitag am Bahnhof Bern (8./9. Juni, 9h – 19.30h) und am Sonntag und Montag am Bahnhof Gend aufgestellt sein.

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