Hella Studio: Ein ganzes Magazin für ein paar Socken

Mit Fussmodells von der Plattform Onlyfans hat Hella Studio Socken des Designers Thomas Jakobson in Szene gesetzt. Die Kreativagentur widmet ihnen sogar ein ganzes Fanzine. Das Only-Fanzine wird mit einer kleinen Party am 6. September lanciert.

Lässt sich ein vermeintlich langweiliges Produkt wie Socken spannend vermarkten? Hella Studio aus Bern hat die Herausforderung angenommen: In Zusammenarbeit mit dem Designer Thomas Jakobson lanciert die Kreativagentur aus Bern eine limitierte Anzahl Socken
für Frauen und Männer – die Kommunikation erfolgt dabei mit einem besonderen Twist. So widmet das Team rund um Joëlle Lehmann (Creative Director) und Kasper Kobel (Art Director) den Socken gleich ein ganzes Magazin. «Ich bin seit meiner Jugend fasziniert vom Konzept des Fanzine», sagt Joëlle Lehmann. «Wie Menschen ihre intensive Begeisterung für etwas auf Papier bringen – da steckt so viel Liebe, so viel Engagement darin.»

Hella Studio: Zwischen Kunst und Meta-Kommerz

Die Models für das Fanzine fand Michelle Becht, Projektmanagerin bei Hella Studio, auf der Plattform Onlyfans, auf der Creators Inhalte für jedes erdenkliche Partikularinteresse bezahlt anbieten können. Dafür schrieb sie bekannte Fuss(fetisch)-Accounts wie Valeria Savalos, Camila Vil oder The Foot Queen of England an und bat sie um Fotos mit den Socken. Darunter auch die Englische Sängerin Lily Allen, die jüngst bekannt gab, neu einen Feet-Account auf Onlyfans zu führen («La Dolce Feeta»).

Im Fanzine lässt sich dieser Prozess – und manchmal auch das Scheitern – nachvollziehen. Die Publikation ermöglicht damit auch einen Blick auf das Influencer-Marketing – ein globaler Werbemarkt, der neuen Regeln gehorcht. Einmal mehr bewegt sich Hella Studio damit an der Schnittstelle von Werbung und Kunst, von Trend und Meta-Kommerz. Aber das Fanzine macht auch einfach Spass und kommt mit dem besonderen Schuss Hella-Humor daher.

Thomas Jakobson: «Eine Welt kreieren»

Auch für Thomas Jakobson war die Zusammenarbeit mit Hella Studio ein Experiment. Er setzt seit langem auf Kooperationen mit anderen Künstler:innen und Designern – eine Umsetzung wie mit Hella ist aber auch für ihn ein Novum. «Das war genau das, was ich mir erhofft hatte: Um die Socken herum eine Welt zu kreieren», sagt er. Thomas Jakobson studierte an der Zürcher Hochschule der Künste Produkt- und Industriedesign mit Schwerpunkt Style & Design. Er legt besonderen Wert auf nachhaltiges Material und regionale Produktion: Seine Socken bestehen aus zertifizierter Bio-Baumwolle. Gestrickt werden sie in einer spezialisierten Fabrik in einem kleinen Dorf im Osten Deutschlands. Die Etiketten werden in Bern auf hochwertiges Papier gedruckt.


Verantwortlich bei Hella Studio: Joëlle Lehmann und Kasper Kobel (Konzept und Gestaltung).

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