Das Ringen um die ADC Young Creative Awards 2025
Mitten im intensiven Jurierungsprozess der ADC Young Creative Awards 2025 bat m&k die Juror:innen um Einblicke in ihre Entscheidungsfindung und kreative Auseinandersetzung für besten Lösungen.
Die Jurierung der ADC Young Creative Awards ist jedes Jahr ein intensiver Prozess. Juror:innen aus der Werbebranche diskutieren und bewerten Arbeiten von Kreativteams unter 30 Jahren, die auf Basis eines realen Kundenbriefings innovative Kampagnenideen entwickeln. In diesem Jahr stand die Marke Blick im Fokus. Der Auftrag: Blick erlebbar machen und als Alltagsbegleiter für eine junge Zielgruppe positionieren.
Max Boerke, Head of Marketing bei Ringier Medien Schweiz und Auftraggeber des Briefings, betonte: «Wir wollen, dass Blick mehr Aufmerksamkeit erhält und wieder eine relevante Rolle im Leben junger Menschen spielt.» Die eingereichten Arbeiten zeigten vielfältige Ansätze, insbesondere im Bereich Cyber und Out of Home. Boerke stellte klar: «Es sind spannende Ideen dabei, von denen einige durchaus Potenzial für eine Umsetzung haben.»
Der Prozess: Diskussionen, Trends und Favoriten
Philipp Skrabal, Vizepräsident des ADC und Partner bei Team Farner, schilderte die Dynamik der Jurierung: «Wir haben drei Kategorien: Outdoor, Film und Cyber. Jede wird gesondert bewertet, Finalist:innen werden gewählt, dann folgt die finale Entscheidung.» Dabei offenbaren sich immer wieder Trends. Skrabal beobachtete eine verstärkte Integration von KI: «AI hat Einzug gehalten und beeinflusst zunehmend kreative Lösungen.» Entscheidend sei letztlich die Frage, ob eine Idee Potenzial hat: «Ich gebe der besseren, unfertigeren Idee den Vorzug, wenn ich das Gefühl habe, dass man daran noch weiterarbeiten kann.»
Rob Hartmann, Executive Creative Director bei Publicis, stellte die Qualität der U30-Kreativen heraus: «Ich bin immer wieder überrascht, wie gut die jungen Talente arbeiten. Besonders spannend ist die Verbindung von Smart-Tech und bestehenden Ökosystemen.» Sein Fokus bei der Bewertung: «Alles, was mich neugierig macht, überrascht oder mich neidisch werden lässt, weil ich nicht selbst darauf gekommen bin.»
Auch in der Filmkategorie war das Niveau hoch. Dominique Magnusson, Creative Director bei Jung von Matt Limmat, bemerkte: «Die fertigen Filme haben ein beeindruckendes Level erreicht. Doch für mich zählt primär die Idee.» Die Diskussionen innerhalb der Jury waren intensiv: «Teilweise stand es lange 50:50, bis eine Entscheidung fiel.»
Das Urteil: Mut und Kreativität als Schlüsselfaktoren
Für viele Juror:innen ist Mut ein zentrales Kriterium. Rob Hartmann appellierte an die jungen Kreativen: «Seid mutig. In einer lauten Welt muss man nicht immer schreien. Manchmal überzeugt auch der leise Ton.» Katrin Espelage, Creative Director bei SiR MaRY, hob die Bedeutung eines starken Insights hervor: «Eine Idee ohne guten Insight bleibt blass. Umgekehrt kann ein guter Insight eine mittelstarke Idee tragen.»
Sandy Pfuhl, Creative Director, betonte, dass die Jury immer auf das kreative Potenzial achte: «Es geht nicht darum, ob eine Idee bereits perfekt umgesetzt ist, sondern ob sie überrascht, begeistert und neue Wege aufzeigt. Junge Talente dürfen unkonventionell denken, denn genau das macht die Branche spannend.»
Das Niveau der diesjährigen Einreichungen war hoch, auch wenn sich Trends verschoben haben. Manuel Wenzel, Chief Creative Officer bei TBWA\Switzerland, resümierte: «Die Umsetzungsqualität steigt jedes Jahr. Kreativ war es nicht der stärkste Jahrgang, aber es gab starke und würdige Arbeiten.»
Die ADC Young Creative Awards fungieren als Sprungbrett für junge Talente, die sich über die Landesgrenzen hinaus beweisen wollen. Wer hier überzeugt, kann sich für die Young Lions Competition in Cannes qualifizieren – und vielleicht schon bald internationale Messstäbe setzen.
Preisverleihung als krönender Abschluss
Nach der intensiven Jurierungsphase folgt nun die feierliche Preisverleihung, bei der die Gewinner:innen der ADC Young Creative Awards 2025 offiziell gekürt werden. Ein Abend, der nicht nur herausragende kreative Talente ehrt, sondern auch die Bedeutung von mutigen Ideen und innovativem Storytelling in der Werbebranche unterstreicht.